Diageo kämpft mit Problemen in Lateinamerika und Karibik - Aktie fällt deutlich
LONDON (dpa-AFX) - Der Spirituosenkonzern Diageo hat
im vergangenen Geschäftsjahr 2023/24 wegen eines sehr schwachen
Geschäfts in Lateinamerika und in der Karibik weniger umgesetzt.
Auch der operative Gewinn ging zurück. Der Umsatz sei um ein Prozent
auf 20,3 Milliarden Dollar (18,8 Mrd Euro) gesunken, teilte das
Unternehmen am Dienstag in London mit. Der operative Gewinn habe
sechs Milliarden Dollar betragen - bereinigt um Währungs- oder
Übernahmeeffekte seien das fünf Prozent weniger als vor einem Jahr.
Umsatz und operativer Gewinn verfehlten die Erwartungen der
Experten.
Diageo rechnet nicht damit, dass sich die Lage schnell bessert. Das
Umfeld bleibe herausfordernd, da sich die Konsumenten vor allem in
Lateinamerika und der Karibik wahrscheinlich weiter für billigere
Produkte als die des Markenherstellers entscheiden. Trotz des
schwächeren Geschäfts will der Hersteller von Guinness-Bier,
Tanqueray-Gin und Captain-Morgan-Rum die Dividende für das
vergangene Jahr um fünf Prozent auf 103,48 Cent je Aktie erhöhen. An
der Börse konnte das den Kursverfall der Aktie auch nicht stoppen.
Die im Stoxx 50 notierte Aktie büßte im frühen Handel
knapp acht Prozent auf 2.350 Pence ein. Der Kurs fiel damit auf den
tiefsten Stand seit dem Frühjahr 2020, als die Corona-Pandemie, als
er zeitweise bis auf 2.139 Pence gefallen war. Mit dem Ende der
Pandemie und dank guter Geschäfte zog der Kurs wieder deutlich an -
bis auf zeitweise mehr als 4.000 Pence Anfang 2022. Seitdem geht es
peu a peu nach unten./zb/ngu/mis