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Aktien Frankfurt: Dax zieht etwas an - Signale der Notenbank in Japan beruhigen

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach seinem jüngsten Kursrutsch hat der Dax am Mittwoch wieder Tritt gefasst. Der deutsche Leitindex stieg um 1,07 Prozent auf 17.540,15 Punkte.

Bereits am Vortag war die erste Panik vom Wochenanfang nach den heftigen, von Rezessionssorgen in den USA ausgelösten Turbulenzen aus dem Markt gewichen, die Gemüter hatten sich beruhigt. Zur Wochenmitte nun übersprang der Dax wieder die 200-Tage-Durchschnittslinie, die Hinweise auf den längerfristigen Trend gibt.

Der MDax hinkte wegen Kurseinbrüchen bei den Aktien von Puma und insbesondere Evotec hinterher. Der Index der mittelgroßen Unternehmen legte zur Wochenmitte um 0,46 Prozent auf 24.190,57 Punkte zu. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 1,52 Prozent nach oben.

Aus Japan, wo der Leitindex Nikkei-225 am Montag im Zuge des gestiegenen Yen und der Furcht vor Zinserhöhungen noch um mehr als zwölf Prozent abgestürzt war, kamen jetzt beschwichtigende Signale von der Notenbank. Diese werde die Zinsen nicht anheben, sollte sich der Markt instabil zeigen, hieß es. Das genügte, um den Aktienkursen in Tokio weiter deutlichen Auftrieb zu verleihen.

"Nach dem Ausverkauf vom Montag herrscht an den weltweiten Aktienmärkten nun Ruhe und Stabilität", schrieb Pierre Veyret, technischer Analyst beim Handelshaus Activtrades. Die Anleger seien zwar immer noch vorsichtig, aber die Tatsache, dass die wichtigsten europäischen Indizes ihre jüngsten Gewinne halten konnten, werde als positives Signal gewertet. Der Anfang der Woche verzeichnete Volatilitätsanstieg wird Veyret zufolge zunehmend als technische Korrektur angesehen. Eine solche Korrektur sei in der traditionell volumenarmen Sommerzeit nicht ungewöhnlich, insbesondere nach Monaten der Stabilität und geringen Marktvolatilität.

Die Berichtssaison der Unternehmen läuft derweil weiter auf Hochtouren. Dabei schockte der Pharmawirkstoffforscher Evotec Anleger mit einer deutlichen Senkung der Jahresziele. Die neuen Erwartungen an Umsatz und Gewinn liegen klar unter den Prognosen von Experten. Die Aktien rauschten am MDax-Ende um knapp 35 Prozent in die Tiefe und sackten auf das Niveau von 2016 ab.

Puma blickt nach einem durchwachsenen Quartal etwas vorsichtiger aufs Gesamtjahr. Der Sportartikelhersteller begründete dies mit höheren Frachtkosten, veränderten Zöllen und einem anhaltend schwachen Konsum, primär in China. Damit knickten die Papiere um fast 13 Prozent ein. Die Anteilsscheine des Wettbewerbers Adidas gaben leicht nach.

Im Dax lagen die Anteilsscheine von Continental mit einem Plus von fast sechs Prozent an der Index-Spitze. Der Autozulieferer und Reifenhersteller habe die Profitabilität im Autogeschäft erheblich gesteigert, lobte Analyst Jose Asumendi von der US-Bank JPMorgan.

Ernüchtert hingegen reagierten die Anleger auf die Geschäftszahlen der Commerzbank . Die Aktien fielen am Dax-Ende um mehr als vier Prozent. Das Geldhaus habe zwar mit soliden Resultaten die Erwartungen erfüllt, doch scheinen die Zeiten steigender Erwartungen in puncto Zinsüberschuss vorbei, schrieb Analystin Anke Reingen von der kanadischen Bank RBC. Der geplante Aktienrückkauf sei zudem zwar positiv für die Stimmung, dürfte aber nicht zu höheren Markterwartungen führen.

Die Papiere von Beiersdorf verloren gut ein Prozent. Der Nivea-Konzern wuchs zwar dank seiner Stammmarke und wieder anziehenden Geschäften bei Tesa weiter. Der operative Gewinn aber enttäuschte./la/jha/

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0146 2024-08-07/12:03

Relevante Links: adidas AG, Continental AG, Puma SE, Beiersdorf AG, Evotec SE, Commerzbank AG

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