Aktien Frankfurt: Dax scheut vor 19.000-Punkte-Marke - Warten auf US-Daten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist am Dienstag nach
einem erneuten Rekord schnell wieder in Lethargie verfallen. Vor
Wirtschaftsdaten aus den USA wagten sich die Anleger kaum aus der
Deckung.
Nach dem frühen Anstieg bis auf 18.990 Punkte notierte der deutsche
Leitindex am Nachmittag 0,30 Prozent im Minus bei 18.873,16 Punkten.
Damit zeigte er sich etwas erholt vom Tagestief. Die runde Marke von
19 000 Punkten erwies sich aber als zu hohe Hürde.
Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen verlor
zuletzt 0,31 Prozent auf 25.562,19 Zähler. Für den
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,4
Prozent nach unten.
Mit dem ISM-Einkaufsmanagerindex für die Industrie steht in den
Vereinigten Staaten nach dem US-Handelsstart "ein wichtiger
Stimmungs- und Frühindikator im Kalender", wie die Landesbank Helaba
schreibt. Entscheidend für die amerikanische Geldpolitik sei aber
der monatliche US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. Dieser werde
entscheiden, wie groß die erwartete Zinslockerung durch die
US-Notenbank Fed ausfalle.
Es bleibe außerdem fraglich, "ob sich die Konjunktur in Europa
tatsächlich wie angenommen zeitnah erholen wird, ergänzte
Marktexperte Andreas Lipkow. Zudem kämen aus China immer mehr
warnende Hinweise, und auch in den USA gebe es vereinzelte
Schwäche-Signale.
Bei deutschen Einzelwerten sorgten am Dienstag primär
Analystenkommentare für Bewegung. Beim Sportwarenhersteller Puma
konnten sich die Aktionäre über einen Kursgewinn von
3,2 Prozent sowie den MDax-Spitzenplatz freuen. Die französische
Investmentbank Exane BNP Paribas stufte die Titel hoch und empfiehlt
sie nun mit "Outperform". Analyst Warwick Okines attestierte Puma
eine immer noch günstige Bewertung und betonte seine insgesamt
positive Einschätzung des Einzelhandelssektors.
Im Nebenwerte-Index SDax gehörte der
Medizintechnikkonzern Drägerwerk mit plus 0,7 Prozent
zu den besseren Werten. Jefferies-Analyst Martin Comtesse stufte die
Aktien hoch und spricht nun eine Halteempfehlung aus. Er verwies auf
eine verbesserte Profitabilität.
Dagegen ging es für Qiagen im Dax um 0,9 Prozent
bergab. Der Labordienstleister und Diagnostikspezialist kündigte die
Platzierung einer Wandelanleihe an.
Porsche AG , BMW und Mercedes-Benz
belegten mit Verlusten von 0,9 bis 2,3 Prozent
hintere Indexplätze. Exane BNP Paribas nahm die Beobachtung von
Porsche und BMW mit "Neutral" und von Mercedes-Benz mit
"Underperform" auf. Etwas besser hielten sich Volkswagen
mit minus 0,4 Prozent dank des Votums "Outperform".
Bei BASF stand ein Kursrückgang um 1,1 Prozent zu
Buche. Matthew Yates von der Bank of America strich seine
Kaufempfehlung. Er sieht Mischkonzerne im Chemiebereich aus der Mode
gekommen und setzt stattdessen auf Papiere des Lackherstellers Akzo
Nobel und von Syensqo , des von Solvay
ausgegliederten Spezialitätengeschäfts.
Die Aktien der Deutschen Bank profitierten nicht
dauerhaft von einer Hochstufung durch Barclays Im Zuge der
Branchenschwäche verloren sie zuletzt 1 Prozent.
Die Titel von SDax-Mitglied Adesso büßten 3 Prozent
ein und markierten erneut ein Tief seit Herbst 2020. Sein
gestrichenes Kaufvotum begründete Jefferies-Analyst Comtesse mit
einer geringen Auslastung der Beschäftigten sowie dem schwachen
Geschäft mit IT-Lösungen.
Der Euro gab etwas nach und kostete zuletzt 1,1036
US-Dollar. Am Montag hatte die Europäische Zentralbank den
Referenzkurs auf 1,1061 Dollar festgesetzt und der Dollar damit
0,9040 Euro gekostet.
Die Kurse deutscher Bundesanleihen bewegten sich kaum. Die
Umlaufrendite verharrte bei 2,32 Prozent. Der Rentenindex Rex
fiel um 0,03 Prozent auf 126,00 Punkte. Der
Bund-Future sank um 0,05 Prozent auf 133,25
Punkte./gl/mis