Aktien New York: Starke Verluste - Schwache Daten und Kursrutsch bei Halbleitern
NEW YORK (dpa-AFX) - Nach dem langen Wochenende sind die US-Börsen
am Dienstag schwach in den September gestartet. Bereits zu
Handelsbeginn hatten sich die Anleger vor Stimmungsdaten aus der
Industrie zurückgehalten. Diese fielen dann enttäuschend aus, was
den Abwärtssog verstärkte. Als Belastung hinzukam ein Kursrutsch bei
Halbleiterwerten.
Der Leitindex Dow Jones Industrial sank um 1,17
Prozent auf 41.076,12 Punkte, nachdem er am Freitag bei gut 41.585
Punkten ein Rekordhoch erreicht hatte. Am Montag war wegen des
Feiertages "Labor Day" nicht gehandelt worden.
Der marktbreite S&P 500 büßte am Dienstag 1,64
Prozent auf 5.555,57 Punkte ein. Der technologielastige und damit
sehr konjunktursensible Nasdaq 100 sank um 2,53
Prozent auf 19.079,79 Zähler.
Die Stimmung in der US-Industrie hellte sich im August weniger als
erwartet auf. Der vom Institute for Supply Management (ISM)
ermittelte Einkaufsmanagerindex ISM signalisiert weiter eine
wirtschaftliche Schrumpfung.
Die Schweizer Bank UBS rechnet damit, dass der September ein
weiterer schwankungsreicher Monat wird. Denn in den letzten Jahren
sei dieser stets von relativ hohen Kursverlusten geprägt gewesen.
Der Trend einer erhöhten Volatilität könne sich fortsetzen
angesichts weiterer wichtiger Wirtschaftsdaten, die im Wochenverlauf
anstehen, darunter vor allem der Arbeitsmarktbericht am Freitag.
Hinzu komme, dass die US-Wahlen nur noch zwei Monate entfernt sind.
Die Experten der UBS erwarten eine weitere Verschärfung des
Wahlkampfes. Zu spüren bekamen dies am Dienstag bereits Anleger von
US Steel mit einem Kursrutsch um fünf Prozent. Die
demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris machte sich
in einer Rede dafür stark, dass der Stahlkonzern nicht wie geplant
vom japanischen Konkurrenten Nippon Steel übernommen
wird.
Unter den Technologiewerten waren insbesondere Halbleiterwerte
schwach. Intel und Nvidia etwa
knickten um jeweils fast acht Prozent ein. Dabei wirkte offenbar
einerseits noch der enttäuschende Ausblick von Nvidia von letzter
Woche negativ nach. Andererseits erwiesen sich enttäuschende
Umsatzzahlen aus der US-Halbleiterbranche als Belastung. Die
Experten von Morgan Stanley schrieben, diese Daten seien über fast
alle Produktlinien hinweg schwächer als von der Bank erwartet
ausgefallen. Immer noch schienen die breit aufgestellten
Halbleitermärkte schwach zu sein.
Darüber hinaus wurde Boeing mit einem Minus von mehr
als sieben Prozent auf 161 US-Dollar durch eine Abstufung der Aktien
durch Wells Fargo belastet. Für Anleger recht ungewohnt sprach mit
Matthew Akers ein Analyst ein nun negatives Votum für den
Flugzeugbauer aus. Auffällig ist außerdem sein Kursziel, das mit 119
US-Dollar das niedrigste ist. Er fürchtet Entwicklungskosten und die
Auswirkungen einer möglicherweise notwendigen Kapitalerhöhung.
Umgekehrt aber gab es ein Analystenlob für Unity Software
, hier zog der Kurs um drei Prozent an. Morgan Stanley
hatte die Papiere des Unternehmens, das auf Entwicklungsumgebungen
für Computerspiele spezialisiert ist, hochgestuft. Analyst Matthew
Cost betonte, er sei "zuversichtlicher denn je" hinsichtlich der
strategischen und wettbewerbsorientierten Position der
Entwicklerplattform./la/jha/