dpa-AFX-Überblick: UNTERNEHMEN vom 05.09.2024 - 15.15 Uhr
VW-Chef Blume plant neue Konzernstrategie - erste Eckpunkte
WOLFSBURG/STOCKHOLM - Mit einer neuen Konzernstrategie will VW
-Chef Oliver Blume Europas größten E-Autobauer zurück
in die Erfolgsspur bringen. Auf einer Führungskräftetagung in
Stockholm gab er erste Einblicke in die im Mai angekündigte neue
Konzernstrategie für die Zeit bis 2035, wie ein Sprecher auf Anfrage
bestätigte. Zuvor hatte das "Handelsblatt" berichtet. Noch sei die
Arbeit an der "Group Strategy 2035" aber nicht abgeschlossen, so der
Sprecher. "Zu Details zur Konzernstrategie werden wir uns zu
gegebener Zeit äußern."
ROUNDUP/IG Metall zu VW-Krise: Vier-Tage-Woche als mögliche Lösung
HANNOVER - Die IG Metall will zügig mit VW über die
neuen Sparpläne verhandeln und die im Herbst geplante Tarifrunde
vorziehen. Um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden, kann sich
die Gewerkschaft auch eine Vier-Tage-Woche für alle Beschäftigten
der Kernmarke vorstellen.
'Pfui'-Rufe für VW-Vorstand - Lautstarker Protest in Zwickau
ZWICKAU - Rund 5.000 Beschäftigte haben in der Zwickauer
E-Auto-Fabrik von Volkswagen lautstark gegen drohende
Kündigungen und Werkschließungen protestiert. Vor der
außerordentlichen Betriebsversammlung wurde Markenvorstand Thomas
Schäfer mit "Buh"- und "Pfui"-Rufen empfangen und von den
Mitarbeitern ausgepfiffen. "Das Vertrauen ist weg", sagte ein
Mitarbeiter, der nach eigenen Angaben seit 30 Jahren hier arbeitet.
Ministerpräsident Weil erwartet keine Werkschließungen bei VW
HANNOVER - Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil erwartet,
dass bei der Marke Volkswagen keine Werke geschlossen
werden. Es müsse vorher über Alternativen gesprochen werden, sagte
der SPD-Politiker dem Sender NDR Info. Das solle nun in
vertraulichen Gesprächen passieren. Das Land Niedersachsen ist
Großaktionär, Ministerpräsident Weil sitzt im Aufsichtsrat des
Unternehmens.
ROUNDUP/Aufsichtsratschef Kaeser: Daimler Truck soll führend bei der
Marge sein
LEINFELDEN-ECHTERDINGEN - Daimler-Truck-Aufsichtsratschef Joe Kaeser
hat der Konkurrenz den Kampf angesagt. "Mittel- bis langfristig
wollen wir nicht nur der größte Truck-Anbieter der westlichen Welt
sein, sondern auch margenführend", sagte der Chefaufseher am
Donnerstag auf einer Pressekonferenz, die im Zuge der Ernennung von
Karin Radström zur Konzernchefin stattfand. Sie soll den Umbau des
Unternehmens nach dem Willen des Aufsichtsrats langfristig
begleiten.
BMW kündigt Wasserstoffauto an
MÜNCHEN - BMW will 2028 mit der Serienproduktion
eines Wasserstoffautos mit Brennstoffzelle (FCEV) beginnen. Der
japanische Autobauer Toyota und BMW haben vereinbart,
gemeinsam die nächste Generation der Brennstoffzellentechnik zu
entwickeln. Die Zusammenarbeit bei Einkauf und Entwicklung soll für
große Stückzahlen sorgen und die Kosten senken.
Postbank-Streit: Deutsche Bank erzielt Vergleich mit
Effecten-Spiegel AG
FRANKFURT - Die Deutsche Bank hat im Streit mit
früheren Postbank-Aktionären einen weiteren Vergleich schließen
können. Die Einigung mit der Effecten-Spiegel AG enthalte eine
Nachzahlung (einschließlich Zinsen) von 36,50 Euro pro Aktie auf den
damaligen Angebotspreis, teilte das Institut am Donnerstag in
Frankfurt mit. Zudem wurde eine Kostenerstattung vereinbart. Sie
trage dem Aufwand der langjährigen Prozessführung Rechnung, hieß es
in der Mitteilung.
Frankfurter Frachtzentrum der Lufthansa wird teurer
FRANKFURT - Die Modernisierung des Lufthansa
-Frachtzentrums am Frankfurter Flughafen wird noch
einmal teurer als zunächst geplant. Die Lufthansa Cargo nennt ein
Investitionsvolumen von knapp 600 Millionen Euro, rund 100 Millionen
mehr als im Konzernbericht 2023 vermerkt war. Ein Sprecher
begründete den abermaligen Aufschlag mit stark gestiegenen
Materialkosten, insbesondere für Stahl. 2019 war noch von 400
Millionen Euro Aufwand die Rede.
Nach Zwischenfall: Airlines sollen Treibstoffschläuche vieler Airbus
A350 prüfen
KÖLN - Nach einem Zwischenfall bei der Fluggesellschaft Cathay
Pacific sollen viele Airbus-Großraumjets
aus der A350-Reihe vorzeitig in die Wartung. Die
europäische Luftfahrtbehörde EASA will eine entsprechende
Lufttüchtigkeitsanweisung veröffentlichen, wie sie am Donnerstag in
Köln mitteilte. Zuvor war an einem Triebwerk einer A350 von Cathay
Pacific ein Feuer ausgebrochen. Der EASA zufolge sollen
Fluggesellschaften nun die Treibstoffschläuche ihrer A350-Jets auf
Mängel überprüfen und wenn nötig erneuern.
ROUNDUP: Wirecard-Vorstände zu Schadenersatz verurteilt
MÜNCHEN - Das Landgericht München hat drei ehemalige Vorstände von
Wirecard zur Zahlung von insgesamt 140 Millionen Euro Schadenersatz
plus Zinsen verurteilt. Der Vorsitzende Richter Helmut Krenek geht
davon aus, dass sie bei der Vergabe eines Kredites und bei der
Zeichnung von Schuldverschreibungen mindestens fahrlässig gehandelt
haben und deswegen für den entstandenen Schaden haften müssen.
Samsung will KI allgegenwärtig machen
BERLIN - Der südkoreanische Elektronikriese Samsung
möchte seine gesamte Produktpalette mit Funktionen Künstlicher
Intelligenz ausstatten. "Samsung ist bestrebt, den Zugang zu KI zu
erleichtert, damit mehr Menschen von ihren Vorteilen profitieren
können", sagte Benjamin Braun, Chief Marketing Officer von Samsung
Europa zum Auftakt der Technikmesse IFA in Berlin.
Milliarden-Deal: Verizon will Glasfaseranbieter Frontier schlucken
NEW YORK/DALLAS - Der US-Telekomkonzern Verizon will
den Konkurrenten Frontier Communications in einem
milliardenschweren Vorhaben übernehmen. Der Unternehmenswert für den
Kauf des Glasfaseranbieters betrage rund 20 Milliarden US-Dollar
(18,1 Mrd Eur), wie der Wettbewerber der Deutsche-Telekom-Tochter
T-Mobile US am Donnerstag mitteilte.
38,50 US-Dollar je Aktie - in Summe rund 9,6 Milliarden Dollar -
bietet Verizon-Chef Hans Vestberg in bar. Hinzu kommen rund elf
Milliarden Dollar Schulden.
GÖTEBORG - Nach der Anpassung seiner E-Auto-Strategie dampft der
schwedische Autobauer Volvo Cars nun auch seine
Margenziele für die kommenden Jahre etwas ein. Wegen der gestiegenen
Komplexität vor allem in puncto Welthandel und Zölle dürfte die
operative Ergebnismarge vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) im Jahr
2026 zwischen 7 und 8 Prozent liegen, teilte das Unternehmen am
Donnerstag anlässlich eines Kapitalmarkttages mit. Bislang hatte der
Vorstand noch mindestens 8 Prozent in Aussicht gestellt.
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