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Russische Ratingagentur: Mittelfristig kein Verkauf von RBI-Tochter / Maximales Kreditwürdigkeitsrating - Fehlender Käufer und Gerichtsentscheidung beschränken Möglichkeit von Verkauf oder Dekonsolidierung der Bank

Die russische Ratingagentur "Ekspert RA" hat in einer am Montag veröffentlichten Mitteilung das maximale Kreditwürdigkeitsrating ruAAA der Raiffeisenbank Russland bestätigt und erklärt, dass mittelfristig weder mit Verkauf noch mit Dekonsolidierung zu rechnen ist. Aufgrund von zu erwartender Stabilität und einer "hohen Wahrscheinlichkeit der Erhaltung dieses Kreditratings in den nächsten 12 Monaten" wird die Bank auch nicht mehr in der Kategorie "Unter Beobachtung" geführt.

In den letzten eineinhalb Jahren sei eine Verstärkung der eigenen Kreditwürdigkeit der Raiffeisenbank zu beobachten gewesen, was potenzielle Risken bei einem Wechsel des kontrollierenden Aktionärs nivellieren würde, resümierte die Agentur, die von der Bank selbst mit Erstellung des Ratings beauftragt worden war. Unter den aktuellen Umständen seien zudem die Möglichkeiten des Mutterkonzerns in Bezug auf eine Dekonsolidierung beschränkt. Dies habe einerseits damit zu tun, dass es keine potenziellen Käufer gebe. Anfang September habe es andererseits eine einstweilige Verfügung eines russischen Gerichts gegeben, die mittelfristig die Möglichkeiten eines Eigentümerwechsel begrenze.

Die Ratingagentur verwies damit auf eine gerichtliche Auseinandersetzung des russischen Strabag-Aktionärs Rasperia Trading Limited gegen Kernaktionäre dieses österreichischen Baukonzerns, die am 5. September auch zu einem einstweiligen Veräußerungsverbot der Aktien der russischen RBI-Tochter führte. Rechtsmittel der Raiffeisenbank Russland scheiterten zuletzt: Nachdem ein Handelsgericht im russischen Kaliningrad die Aufhebung des Veräußerungsverbots am 13. September ablehnte, lehnte es am 19. September auch den Raiffeisen-Antrag auf eine beschleunigte Verhandlung der Causa ab.

"Ekspert RA" führt derzeit insgesamt nur sechs russische Banken mit dem höchsten Kreditwürdigkeitsrating ruAAA, darunter auch die UniCredit-Russlandtochter, die seinerzeit von der Bank Austria aufgebaut worden war. Ihre Einschätzung in Bezug auf die russische Raiffeisenbank begründete die Agentur am Montag unter anderem mit starken Positionen im Markt und bei Kapital, hoher Effektivität und Rentabilität der Bank sowie der hohen Qualität des Managements. Für das hohe Rating spreche zudem die große Wahrscheinlichkeit einer hypothetischen Unterstützung durch den russischen Staat, was mit dem offiziellen Status der Bank als systemrelevant zu tun habe. Politische Risken blieben in der Mitteilung der russischen Ratingagentur unerwähnt.

(Redaktionelle Hinweise: Alternative Schreibweisen: Expert RA) hgh/bel

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