ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Dow nimmt wieder Fahrt auf
NEW YORK (dpa-AFX) - Nach dem durchwachsenen Vortag haben sich die
Anleger an den US-Aktienmärkten am Donnerstag wieder in Kauflaune
präsentiert. Börsianer verwiesen auf positive US-Wirtschaftsdaten
und starke Konjunkturimpulse aus China. Die Technologiewerte an der
Nasdaq profitierten zudem von einem unerwartet guten Umsatzausblick
des Halbleiterkonzerns Micron .
Der Dow Jones Industrial schloss 0,62 Prozent höher
bei 42.175,11 Punkten. Damit näherte sich der Leitindex seinem am
Vortag erreichten Rekordhoch bei 42.299 Punkten. Für den
marktbreiten S&P 500 , der am Donnerstag eine weitere
Bestmarke aufstellte, ging es letztlich um 0,40 Prozent auf 5.745,37
Zähler nach oben. Der technologielastige Nasdaq 100
stieg um 0,72 Prozent auf 20.115,54 Punkte.
Die US-Wirtschaft ist laut einer dritten Schätzung des
Handelsministeriums im zweiten Quartal mit 3,0 Prozent etwas stärker
als erwartet gewachsen. Die Aufträge für langlebige Güter
stagnierten im August, während Volkswirte einen Rückgang um 2,6
Prozent erwartet hatten. Die Zahl der Erstanträge auf
Arbeitslosenhilfe sank in der vergangenen Woche etwas. Experten
hatten mit einem Anstieg gerechnet.
Unterdessen hat sich Chinas politische Führung für eine weitere
Unterstützung des angeschlagenen Immobilienmarktes und eine
Steigerung des schleppenden Konsums im Reich der Mitte stark
gemacht.
Die Aktien von Micron schnellten um knapp 15 Prozent
nach oben. Der Chip-Hersteller hatte am Vorabend nach Börsenschluss
einen höher als vom Markt erwarteten Umsatz für das erste
Geschäftsquartal in Aussicht gestellt. "Herrschte vor zwölf Monaten
noch Flaute in der Nachfrage nach Speicherchips, peilen die
Amerikaner im laufenden Quartal einen Rekordumsatz an", betonte der
Börsenexperte Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. Die
Micron-Papiere hatten zwischen Mitte Juni und Mitte September fast
die Hälfte ihres Wertes eingebüßt.
Die Anteilsscheine von Meta bröckelten nach zunächst
deutlichen Gewinnen ab und endeten kaum verändert. Der
Internetkonzern, zu dem unter anderem die Online-Netzwerke Facebook
und Instagram sowie der Messengerdienst WhatsApp gehören, stellte
den Prototypen einer Computerbrille vor, die digitale Inhalte in
durchsichtige Gläser einblenden kann.
Der Softwareriese Microsoft zeigte sich mit einem
Kursrückgang von 0,2 Prozent unbeeindruckt von Berichten, wonach der
ChatGPT-Erfinder OpenAI den bisherigen Non-Profit-Status aufgeben
will. Damit könnte das KI-Unternehmen attraktiver für Investoren
werden, da Einschränkungen wegfielen, wie viel Geldgeber mit ihrer
Investition verdienen könnten, schrieb das "Wall Street Journal".
Microsoft zählt zu den wichtigsten Investoren bei OpenAI.
Bei Southwest Airlines sorgten der angehobene
Umsatzausblick für das laufende Quartal und die Ankündigung eines
Aktienrückkaufprogramms über 2,5 Milliarden Dollar für ein Kursplus
von 5,4 Prozent. Die Fluggesellschaft will die Trendwende schaffen
und den aktivistischen Investor Elliott besänftigen, der
zweitgrößter Anteilseigner ist und personelle Veränderungen in der
Unternehmensführung fordert.
Dagegen sackten die Titel von Super Micro Computer um
gut 12 Prozent ab. Zuvor hatte das "Wall Street Journal" berichtet,
dass das US-Justizministerium eine Untersuchung gegen den
Serveranbieter wegen dessen Buchhaltungspraxis eingeleitet habe.
Der Euro befestigte sich im US-Handel. Zuletzt wurde
die Gemeinschaftswährung bei 1,1175 US-Dollar gehandelt. Die
Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1155
(Mittwoch: 1,1194) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8964
(0,8933) Euro.
US-Staatsanleihen gaben etwas nach. Der Terminkontrakt für
zehnjährige Papiere (T-Note Future) sank um 0,11 Prozent auf 114,42
Punkte. Die Rendite von Anleihen mit dieser Laufzeit betrug 3,80
Prozent./edh/men