Aktien Frankfurt: Dax kann sich nicht stabilisieren und gibt weiter nach
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Stabilisierungsversuch des Dax
am Mittwoch droht erneut zu scheitern. Nach moderaten
Anfangsgewinnen rutschte der deutsche Leitindex wieder ins Minus und
verlor zuletzt 0,41 Prozent auf 19.134,76 Punkte. Für den MDax
der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,38 Prozent
auf 26.734,76 Punkte nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx
50 trat indes auf der Stelle. An den am Vortag
schwachen US-Börsen zeichnet sich ein weiterer Kursrückgang ab.
Bereits am Dienstag war es dem Dax wegen der Zuspitzung des
Nahost-Konflikts misslungen, nach dem schwachen Wochenauftakt wieder
an seine vorherige Rekordjagd anzuknüpfen. Damit steige auch die
Nervosität an den Finanzmärkten weiter, kommentierte
Finanzmarktexperte Andreas Lipkow. Angesichts der hohen Bewertungen
neigten die Anleger zunehmend zu Gewinnmitnahmen.
Weiter gefragt waren vor dem Hintergrund des Nahost-Konflikts die
Aktien des Rüstungskonzerns Rheinmetall nach der
Erholung der vergangenen Tage die Kaufbereitschaft - die Aktien
drehten ins Minus und verloren zuletzt 1,3 Prozent.
Für die Papiere des Panzergetriebe-Herstellers Renk
ging es um 5,2 Prozent auf 21,24 Euro bergab auf den letzten Platz
im Nebenwerte-Index SDax . Im Fokus stand die
Kreise-Meldung, dass Hauptaktionär Triton einen großen Teil seines
Pakets zu Geld macht. Die von der Fondsgesellschaft kontrollierte
Firma Rebecca Bidco biete Aktien für 385 Millionen Euro an,
berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf ihr
vorliegende Dokumente. Der Preis dürfte bei 21 Euro je Stück liegen.
Damit würden etwa 18,3 Millionen Papiere den Eigentümer wechseln.
Triton hielt zuletzt 51,85 Millionen Aktien und damit die Mehrheit
an Renk. Mit der Platzierung dürfte der Anteil auf rund ein Drittel
sinken.
Die Titel der Sportartikelhersteller Adidas und Puma
reagierten unterschiedlich auf den deutlichen
Umsatzrückgang und die gestrichene Jahresprognose von US-Konkurrent
Nike . Während Adidas mit plus 1,4 Prozent zu den
Dax-Favoriten gehörte, rutschten Puma im MDax mit 0,6 Prozent ins
Minus. Die US-Bank JPMorgan sieht unternehmensspezifische Gründe für
die Probleme der Amerikaner. Laut UBS-Analystin Zuzanna Pusz
profitiert Adidas davon sogar.
Gea zählte mit plus 1,5 Prozent zu den größten
MDax-Gewinnern. Der Anlagenbauer will die einst für das Jahr 2026
gesetzten Finanzziele schon 2024 erreichen und überzeugte die
Anleger auch mit seinen neuen langfristigen Zielen.
Für die Titel von SDax-Spitzenreiter Grenke ging es
um 4,8 Prozent bergauf. Der Leasingspezialist konnte im dritten
Quartal sein Neugeschäft deutlich ausweiten und sieht sich auf Kurs
zu seinem Jahresziel. Zudem hat er wie angekündigt rund 2,3
Millionen eigene Aktien zurückgekauft.
Hinter Grenke verteuerten sich MLP -Titel um 3,5
Prozent. Dass sich der Finanzdienstleister nach einem starken
dritten Quartal höhere Jahresziele setzte, kam am Markt gut an.
Dagegen erlitten Aktien aus der Luftfahrt- und Reisebranche
angesichts des Nahost-Konflikts weitere Verluste. Lufthansa
und Tui büßten 3,6 beziehungsweise 4,9
Prozent ein.
Der Euro sank weiter auf 1,1053 US-Dollar. Am Vortag
hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,1086
Dollar festgesetzt. Am deutschen Anleihenmarkt fiel der Rentenindex
Rex um 0,06 Prozent auf 127,65 Punkte, während die
Umlaufrendite von 2,04 auf 2,05 Prozent stieg. Der Bund-Future
sank um 0,43 Prozent auf 135,22 Punkte./gl/jha/