FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax kommt am Mittwoch
weiterhin nicht vom Fleck. Gegen Mittag notierte der Leitindex 0,02
Prozent höher bei 19.070,89 Punkten. Besser sieht es für die Aktien
aus der zweiten Reihe aus: Der MDax der mittelgroßen
Unternehmen gewann zuletzt 0,61 Prozent auf 26.752,40 Zähler. Der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um rund 0,1
Prozent auf 4.944,31 Punkte.
"Unsicherheit über die zukünftige Geldpolitik der Fed, ein
aufziehender Handelsstreit mit China, trübe Konjunkturaussichten für
Deutschland und ein eskalierender Konflikt in Nahost, aus dem
jederzeit ein Flächenbrand in der Region werden kann, sorgen
weiterhin für Zurückhaltung der Anleger auf dem Frankfurter
Börsenparkett", konstatierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von
RoboMarkets.
Wichtig für die wieder umstritteneren Zinssenkungserwartungen werden
am Donnerstag die anstehenden US-Verbraucherpreise für September,
bevor am Freitag dann von Banken die Berichtssaison in den USA
eingeläutet wird. Auch das Protokoll der letzten
US-Notenbanksitzung, das am Mittwochabend veröffentlicht wird,
"könnte tiefere Einblicke in den Diskussionsverlauf und das
Stimmungsbild innerhalb der Fed liefern", erklärte Marktanalyst
Thomas Altmann von QC Partners.
Die Aktien von Continental setzten sich mit einem
Kurssprung von 6,0 Prozent klar an die Dax-Spitze. Der
Autozulieferer und Reifenhersteller habe signalisiert, dass die
Jahresziele bei einem guten vierten Quartal noch erreichbar seien,
schrieb Bernstein-Analyst Harry Martin nach einem letzten
Informationsgespräch mit Analysten vor dem Quartalsbericht der
Hannoveraner. Es drohe also keine Gewinnwarnung.
Dagegen sackten die Bayer-Anteilsscheine um 6,9
Prozent ab. Kursgewinne, die es in den vergangenen zwei Monaten in
insgesamt drei Wellen gab, sind damit fast wieder vollständig
verflogen. Börsianer verwiesen als Belastung auf die anhaltenden
Rechtsrisiken wegen der Klagen in den USA rund um den
Unkrautvernichter Glyphosat und die Chemikalie PCB.
Die Papiere der Commerzbank reagierten mit einem
Minus von 0,5 Prozent auf weitere Übernahmespekulationen. Die
italienische Tageszeitung "La Repubblica" berichtet in Berufung auf
Kreise, dass die Deutsche Bank einen Berater wie etwa
Morgan Stanley engagieren könnte, um Strategien im Zusammenhang mit
der Commerzbank zu entwickeln. Mit der Commerzbank steht der größte
deutsche Konkurrent der Deutschen Bank seit dem Sommer im Visier der
italienischen Unicredit . Zuletzt war schon die Rede
darüber, ob die Deutsche Bank möglicherweise dazwischen funken
könnte. Die Titel der Deutschen Bank verloren 0,8 Prozent.
Die Anteilsscheine von Nordex gewannen 2,2 Prozent.
Der Windturbinen-Hersteller verzeichnete im dritten Quartal ein
geringeres Neugeschäft, jedoch zu merklich höheren Preisen. In den
ersten neun Monaten ergab sich damit ein Plus im Neugeschäft von
vier Prozent. Die Preise stiegen dabei leicht.
Für die Aktionäre von Aixtron bleiben die Blicke
kursmäßig nach unten gerichtet. Am Mittwoch wurden die Aktien
belastet von einer gestrichenen Kaufempfehlung der Deutschen Bank
und büßten 2,0 Prozent ein.
Die am Vortag begonnene Erholungsrally bei Varta von
29 Prozent setzte sich am Mittwoch mit plus 31 Prozent fort. Der
Batteriehersteller meldete die Unterzeichnung eines Vertrags mit dem
Sportwagenbauer Porsche AG über ein Investment im
Bereich für großformatige Lithium-Ionen-Zellen. Demnach beteiligt
sich Porsche mehrheitlich an der Varta-Tochter V4Drive Battery GmbH,
bei der zudem das Kapital erhöht werden soll./edh/stk