Aktien Frankfurt: Dax schwächelt leicht nach jüngster Rekordjagd
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach zwei Rekordtagen in Folge hat der Dax
am Mittwoch moderat nachgegeben. Trotz der Schwäche
der US-Börsen am Vortag und enttäuschender Quartalsberichte
europäischer Konzerne hielt sich der deutsche Leitindex letztlich
aber wacker. Gegen Mittag verlor er 0,32 Prozent auf 19.424 Punkte.
Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen stieg
zugleich um 0,15 Prozent auf 26.975 Zähler. Der EuroStoxx 50
büßte 0,62 Prozent ein. Den Leitindex der Eurozone
belasteten vor allem die Gewinnwarnung des Chipbranchen-Ausrüsters
ASML und schwache Umsatzzahlen sowie ein vorsichtiger
Ausblick des Luxuskonzerns LVMH .
"Der Dax pausiert", schreibt Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von
Robomarkets und auch Analyst Martin Utschneider von Finanzethos
sieht einen nach wie vor intakten Aufwärtstrend und resümiert: "Der
Dax atmet durch, fällt aber nicht ab."
Für Thomas Altmann, Portfolio-Manager von QC Partners, stellt sich
indes die Frage: "Macht die Rally nur eine Pause oder ist sie zu
Ende?" Historisch gesehen, so argumentiert er, habe der deutsche
Leitindex mehr als die Hälfte seiner Rekordhochs in ersten
Halbjahren erzielt und die aktuell bisher ähnliche Tendenz passe gut
in dieses Bild. Das aber würde dann für eine nachhaltige Fortsetzung
der Rally nicht sehr optimistisch stimmen.
Am Vortag hatte das deutsche Börsenbarometer mit 19.633 Zählern
erneut eine Bestmarke erreicht, anschließend aber an Schwung
verloren und knapp im Minus geschlossen.
Bevor am Donnerstag die Europäische Zentralbank (EZB) über die
Leitzinsen entscheidet und diese wohl etwas weiter lockern dürfte,
stand hierzulande zunächst einmal der Quartalsbericht von Adidas
im Blick.
Zwar enttäuschte der Sportartikelhersteller nicht, sondern erhöhte
nach einem besser als erwartet ausgefallenen Jahresviertel seine
Prognosen für 2024 erneut. Dem Papier half das nach einem zuletzt
guten Lauf dennoch nichts. Es gab als einer der schwächsten
Dax-Werte 2,8 Prozent ab. Die Puma-Aktie dagegen, der
von einigen Analysten Nachholbedarf attestiert wird, stieg
unterdessen im MDax um 2,0 Prozent.
Dax-Schlusslicht war unterdessen die Vorzugsaktie von Sartorius
mit minus 3,4 Prozent. Der Pharma- und
Laborzulieferer, der am Donnerstag über sein abgelaufenes Quartal
berichten wird, geriet nach der kassierten Prognose des
Branchenkollegen Tecan aus der Schweiz unter Druck.
Der Schweizer Laborausrüster hatte das Ausbleiben des erwarteten
Auftragsanstiegs mit einem schwierigen Marktumfeld, besonders in
China, begründet.
Am Ende des SDax der kleineren Werte büßten
Drägerwerk 4,0 Prozent ein. Der Medizin- und
Sicherheitstechnikkonzern gab rückläufige Umsätze und Ergebnisse im
dritten Quartal bekannt, bekräftigte aber seine Jahresziele.
Lufthansa rückten angesichts einer vom
US-Verkehrsministerium verhängten Strafzahlung gegen die
Fluggesellschaft in den Blick. Sie gaben um 1,6 Prozent nach. Das
US-Verkehrsministerium wirft der Lufthansa Diskriminierung jüdischer
Passagiere im Mai 2022 vor und verhängte eine Strafe von 4 Millionen
US-Dollar (rund 3,7 Millionen Euro). Die Lufthansa wies dagegen den
Vorwurf zurück und sprach von einer unglücklichen Reihe an ungenauen
Nachrichten, Fehlinterpretationen und Fehleinschätzungen während des
Entscheidungsprozesses./ck/mis