ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Anleger machen Kasse vor Quartalszahlen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor der Veröffentlichung vieler
Unternehmenszahlen in dieser Woche haben sich die Anleger am
deutschen Aktienmarkt zum Wochenstart in Zurückhaltung geübt. Der
Dax fiel im späten Handel im Sog der abtauchenden
US-Börsen auf sein Tagestief und endete 1,00 Prozent tiefer bei
19.461,19 Punkten. Am Donnerstag hatte der Leitindex noch ein
Rekordhoch bei rund 19.675 Punkten erreicht. Der MDax
der mittelgroßen Börsenunternehmen büßte am Montag 0,67 Prozent auf
27.152,77 Punkte ein.
"In den vergangenen Wochen sah der Markt oft einen starken
Wochenausklang, gefolgt von Gewinnmitnahmen am Montag. So dürften
sich die entscheidenden Bewegungen auch diesmal zur Wochenmitte
abspielen", glaubt Analyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets.
Die Impulse dafür sieht er in der angelaufenen Berichtssaison.
Bereits an diesem Montagabend nach US-Börsenschluss legt der
Software-Riese SAP die Quartalszahlen vor. Die im Dax
am schwersten gewichteten Aktien schlossen mit minus 1,0 Prozent.
Bei SAP sei bereits viel Optimismus im Kursniveau eingepreist und
die Aktien des größten europäischen Softwareherstellers hätten in
den letzten Monaten einen Großteil der Gesamtmarkt-Entwicklung
ausgemacht, sagte Börsenkenner Andreas Lipkow. Nun könnte sich jede
negative Überraschung stark auf den Gesamtmarkt auswirken, mahnte
er.
Auch an den anderen europäischen Leitbörsen ging es am Montag nach
unten. So schloss der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
mit einem Minus von 0,9 Prozent bei 4.941,22 Punkten.
Die Handelsplätze in Zürich und London
verzeichneten Verluste von jeweils rund einem halben Prozent. Der
US-Leitindex Dow Jones Industrial notierte zum
europäischen Handelsschluss 0,7 Prozent tiefer.
Schwächster Dax-Wert war die Vorzugsaktie von Sartorius
, die nach ihrer jüngsten Erholung um 4,8 Prozent
absackte. Am Donnerstag hatten die Papiere nach dem Quartalsbericht
des Pharma- und Laborzulieferers noch einen Kurssprung von fast 17
Prozent hingelegt. Das Unternehmen hatte trotz eines weiteren
Umsatz- und Ergebnisrückgangs eine zunehmende Stabilisierung der
Geschäftsentwicklung signalisiert.
Die Papiere des Halbleiterherstellers Infineon
verloren nach einer Abstufung durch Morgan Stanley 2,6 Prozent.
Analyst Lee Simpson verwies auf Herausforderungen durch die Probleme
der Autobranche.
Das Investmenthaus Jefferies kassierte die Kaufempfehlung für die
Aktien des Rückversicherers Munich Re , dessen Kurs um
3,0 Prozent nachgab. Die Papiere sind stark gelaufen und hatten erst
in der vergangenen Woche ein Rekordhoch erreicht.
Zu den Top-Werten im MDax zählten die Titel des
Rüstungselektronik-Herstellers Hensoldt mit plus 3,2
Prozent. Die Bank of America hatte sie auf "Buy" hochgestuft. Die
Titel des Panzergetriebe-Produzenten Renk im
Nebenwerteindex SDax legten nach einer Kaufempfehlung
von Redburn um 0,9 Prozent zu.
Der Euro kostete zuletzt 1,0821 US-Dollar. Die
Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag
auf 1,0853 Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9214
(0,9219) Euro.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,17 Prozent am Freitag
auf 2,20 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,16
Prozent auf 126,50 Punkte. Der Bund-Future verlor
0,75 Prozent auf 133,12 Zähler./edh/he