ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Renditeanstieg lastet vor allem auf Tech-Werten
NEW YORK (dpa-AFX) - Die weiter steigenden Renditen am Anleihemarkt
haben die US-Börsen am Mittwoch deutlich in die Verlustzone
gedrückt. Vor allem die zinssensiblen Technologiewerte gerieten
unter Druck. Steigende Kapitalmarktzinsen bewirken, dass die
erhofften hohen Gewinne dieser Wachstumsunternehmen aus heutiger
Sicht weniger wert sind.
Der Leitindex Dow Jones Industrial sank um 0,96
Prozent auf 42.514,95 Punkte. Der marktbreite S&P 500
fiel um 0,92 Prozent auf 5.797,42 Punkte. Für den
technologiewertelastigen Nasdaq 100 ging es um 1,55
Prozent auf 20.066,96 Punkte nach unten.
"Schon seit Wochenbeginn bremsen die weltweit steigenden
Anleiherenditen die Lust auf Aktien", schrieb Analyst Jochen Stanzl
vom Handelshaus CMC Markets. "Wieder schwindende
Zinssenkungserwartungen in den Vereinigten Staaten werden von einem
stärkeren Dollar begleitet." Die Aussicht auf eine nach den
US-Wahlen potenziell inflationär wirkende Neuverschuldung bei
anhaltendem Wachstum versetze den geldpolitischen
Lockerungs-Ambitionen der Notenbank einen Dämpfer.
Am Aktienmarkt gab es zur Wochenmitte vor allem für die Anleger von
McDonald's einen Dämpfer, nachdem die
Schnellrestaurantkette in mehreren US-Bundesstaaten mit einem
Kolibakterien-Ausbruch in Verbindung gebracht wird. Die zuletzt auf
Rekordniveau gekletterten Papiere rutschten als Schlusslicht im Dow
um mehr als fünf Prozent ab.
Unter den besten Werten im S&P zogen Texas Instruments
um 4 Prozent an. Der Halbleiterkonzern hatte mit
seinen Quartalszahlen die Erwartungen übertroffen. Der
Telekomkonzern AT&T hatte im dritten Quartal im
Mobilfunk mehr neue Kunden als von Experten erwartet gewonnen. Die
Aktien stiegen um 4,6 Prozent.
Abseits von Quartalszahlen zog ein Streit zwischen dem
Halbleiterkonzern Qualcomm und dem britischen
Chipdesigner Arm Aufmerksamkeit auf sich. Mit
Architekturen von Arm laufen die Chips verschiedener Anbieter, die
in praktisch allen Smartphones und inzwischen auch häufiger in
Computern stecken. Nun habe Arm den US-Konzern in Kenntnis gesetzt,
dass die Lizenzvereinbarung zur Verwendung der Designs in 60 Tagen
aufgekündigt werde, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg.
Qualcomm-Aktie verloren 3,8 Prozent. Papiere von Arm sackten um 6,7
Prozent ab.
Dagegen zogen die Aktien von Altair Engineering um
3,5 Prozent an. Der Siemens-Konzern könnte Kreisen
zufolge den Softwarehersteller kaufen. Beide Unternehmen seien im
Gespräch über eine mögliche Übernahme, berichtete Bloomberg unter
Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Unter den weiteren Technologiewerten stoppten die schwer gewichteten
Papiere des Chipherstellers Nvidia ihre jüngste
Rekordjagd und fielen um fast drei Prozent. Die Titel von Apple
verloren mehr als zwei Prozent. Einige
Marktteilnehmer seien optimistisch, dass die KI-Plattform Apple
Intelligence die iPhone-Auslieferungen bald drastisch erhöhen
könnte, sagte Experte Ming-Chi Kuo von TF International Securities.
Die jüngsten Auftragskürzungen von Apple deuteten jedoch darauf hin,
dass sich diese optimistische Erwartung kurzfristig nicht erfüllen
könnte.
Der Euro war zwischenzeitlich zum US-Dollar auf den
tiefsten Stand seit Anfang Juli abgesackt und kostete zuletzt 1,0785
Dollar. Die von der Europäischen Zentralbank (EZB) erwarteten
Zinssenkungen belasteten die Gemeinschaftswährung. Die EZB hatte den
Referenzkurs auf 1,0767 (Dienstag: 1,0821) Dollar festgesetzt. Der
Dollar kostete damit 0,9287 (0,9241) Euro.
Am US-Rentenmarkt fiel der Terminkontrakt für zehnjährige
US-Staatsanleihen (T-Note-Future) um 0,25 Prozent auf 111,06 Punkte.
Deren Rendite stieg entsprechend auf 4,24 Prozent./la/he