ROUNDUP: VW-Lkw-Holding Traton bleibt bei Margenprognose - Aktie fällt
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Volkswagen-Nutzfahrzeugholding
Traton bleibt trotz der guten ersten neun Monate bei
ihrem Margenziel für das Gesamtjahr. "Wohlwissend, dass das
Schlussquartal aufgrund der anhaltenden Kaufzurückhaltung vor allem
in Europa sehr anspruchsvoll wird, wollen wir weiterhin das obere
Ende der Bandbreite einer bereinigten operativen Rendite von 8 bis 9
Prozent erreichen", sagte Finanzchef Michael Jackstein am Montag
laut Mitteilung. Im dritten Quartal sei der Höhepunkt der
Margenentwicklung erreicht worden - das dürfte sich in den kommenden
Quartalen nicht wiederholen. Die in diesem Jahr gut gelaufene
Traton-Aktie fiel.
Das im MDax notierte Papier sackte am Vormittag um
2,4 Prozent auf 30,40 Euro ab. Im bisherigen Jahr hat der Kurs immer
noch ein Plus von mehr als 40 Prozent aufzuweisen. Überraschungen im
Zahlenwerk gab es laut Analysten kaum, denn Traton hatte bereits
Eckdaten zum bereinigten operativen Ergebnis im dritten Quartal
vorgelegt.
In den ersten neun Monaten hat der Anbieter mit den Marken MAN,
Scania, International Motors (ehemals Navistar) und der
südamerikanischen VW Truck & Bus insgesamt 9,3
Prozent Marge erzielt, 0,7 Prozentpunkte mehr als im
Vorjahreszeitraum. Das habe an einer schneller als gedacht erfolgten
Erholung bei der US-Marke International gelegen, aber auch an einer
guten Profitabilität bei Scania, sagte Jackstein in einer
Telefonkonferenz. Traton bestätigte auch die restlichen
Jahresprognosen zu Absatz und Umsatz.
Der Umsatz stieg in den neun Monaten von Januar bis September im
Jahresvergleich um 3 Prozent auf 35,3 Milliarden Euro. Das
bereinigte operative Ergebnis wuchs um 11 Prozent auf 3,26
Milliarden Euro. Unter dem Strich blieb für die Traton-Aktionäre ein
Gewinn von 2,06 Milliarden Euro, gut sechs Prozent mehr als ein Jahr
zuvor.
Der Auftragseingang blieb mit 189.769 Fahrzeugen zum
Vorjahreszeitraum stabil, was vor allem an einem Plus bei den Bussen
lag. Bei Lkw betrug das Minus ein Prozent. Die Anbieter in der
Branche kämpfen derzeit vor allem mit der Kaufzurückhaltung auf dem
europäischen Markt. Vor allem in Deutschland laufen die Geschäfte
derzeit wegen der Wirtschaftsschwäche nicht rund.
Traton-Vorstandschef Christian Levin verwies auf die bestehende
Kurzarbeit in MAN-Werken. Zwar habe es leichte Besserung beim
Auftragseingang in Deutschland gegeben, aber noch nicht genug, um
die Kurzarbeit wieder zu beenden./men/mne/stk