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Retail-Investments mit Umsatzsteigerung um 30 %
Frankfurt/Main (ots) - Vor dem Hintergrund der sich langsam verbessernden
Marktbedingungen kann der Retail-Investmentmarkt zum Ende des dritten Quartals
eine zufriedenstellende Zwischenbilanz vermelden. Auch wenn der langjährige
Durchschnittswert (knapp 8 Mrd. EUR) mit einem Transaktionsvolumen von aktuell
4,9 Mrd. EUR noch nicht wieder erreicht werden konnte (-38 %), ist die deutliche
Umsatzsteigerung gegenüber 2023 als Indiz für das zurückkehrende Vertrauen von
Investoren in ein baldiges Ende der Preisfindungsphase zu werten. In diesem
Zusammenhang lag das Volumen, das in den ersten neun Monaten generiert werden
konnte, bereits Ende September auf dem Niveau des Gesamtjahres 2023 (+30 % ggü.
Q1-3 2023). Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
"Erfreulich ist auch der Blick auf das Ranking der Top-Assetklassen, wobei
Retail-Objekte im dritten Quartal in Folge die Führung in der Auswertung nach
Objektarten übernehmen", so Christoph Scharf, Geschäftsführer der BNP Paribas
Real Estate GmbH und Head of Retail Services.Mit einem Umsatzanteil von 27 %
setzen sie sich vor die Logistik- (4,4 Mrd. EUR; 25 %) sowie die
Office-Investments (3,6 Mrd. EUR; 20 %).
Betrachtet man die beiden Segmente der Einzeldeals und der Portfolioverkäufe,
stechen vor allem die Transaktionen einzelner Retail-Assets heraus: Mit einem
Volumen von rund 4,2 Mrd. EUR schneiden sie im Vergleich der letzten fünf Jahre
sogar überdurchschnittlich ab (+20 %). Im Portfoliosektor (703 Mio. EUR) ist das
Marktgeschehen in den kleinen Segmenten rege, während große Umsatztreiber, die
oftmals mit Unternehmensübernahmen in Verbindung stehen, derzeit fehlen.
Bei den Objektarten konnten Shoppingcenter (anteilig 14 %) u. a. durch die
Münchener Pasing Arcaden aufholen und den größten Deal der letzten Monate
verbuchen. Die drei weiteren Segmente der Kauf- und Geschäftshäuser sowie
Fachmärkte liegen mit hohen Marktanteilen zwischen 25 und 31 % dicht
beieinander, was für die gute Dynamik im Highstreet- und im Food-Sektor spricht.
A-Städte: 3,1 Mrd. EUR durch einzelne Big Deals, keine weiteren
Renditeanpassungen
In den Top-Märkten steht das Retail-Investmentvolumen weiterhin in enger
Verbindung mit einzelnen Großtransaktionen im dreistelligen Millionenbereich.
Demnach konnten nur München (fast 1,5 Mrd. EUR) und Berlin (knapp 1,3 Mrd. EUR)
durch die Fünf Höfe, die Pasing Arcaden, die Maximilianstraße 12-14 und den
KaDeWe-Deal hohe Volumina generieren. Abseits dieser Umsatztreiber sind in den
A-Städten immer wieder kleinere Geschäftshaus- und Kaufhaus-Deals sowie
Food-Transaktionen zu verzeichnen, die beim Gesamtumsatz nur geringfügig ins
Gewicht fallen. In der Summe stehen für die A-Standorte nach den ersten drei
Quartalen rund 3,1 Mrd. EUR (anteilig 62 %) zu Buche.
Bei den Netto-Spitzenrenditen waren in den ersten neun Monaten keine weiteren
Anpassungen zu verzeichnen. Damit ordnen sich die sieben A-Standorte in einer
Range zwischen 3,45 % und 3,95 % ein. Fachmarktzentren notieren derweil bei 4,75
%, einzelne Lebensmittler bei 4,90 %, Shoppingcenter liegen bei 5,60 % und
Baumärkte bei 5,70 %.
Perspektiven
Nach den ersten drei Quartalen haben sich die Anzeichen verfestigt, dass die
Erholungsphase auf den Investmentmärkten zwar noch nicht abgeschlossen ist, aber
kontinuierlich voranschreitet. Eine besondere Stellung nimmt hierbei aktuell der
Retail-Investmentmarkt ein, der in erster Linie durch sein breites Spektrum
verschiedener Objektarten mit ganz unterschiedlichen Risiko-Rendite-Profilen
eine vergleichsweise große Investoren-Range anspricht. Das sehr diversifizierte
Produktportfolio der Einzelhandelssparte scheint im Assetklassenvergleich
derzeit ein wichtiger Wettbewerbsvorteil zu sein, den Retail-Investments
zunehmend für sich nutzen können.
Neben der breiten Umsatzverteilung auf die Objektarten sprechen unter anderem
die erhöhte Dynamik im Highstreet-Sektor, das gute Volumen im Einzeldeal-Segment
sowie die zunehmend zum Abschluss kommenden Großdeals für das spürbar
verbesserte Marktsentiment.
"Vor diesem Hintergrund ist für das Schlussquartal zwar nicht von einer
Jahresendrallye auszugehen, eine deutliche Umsatzsteigerung zum Vorjahr ist dem
Retail-Investmentmarkt allerdings bereits Ende September nicht mehr zu nehmen ",
betont Christoph Scharf. "Damit das Volumen letztendlich wieder in den Bereich
des langjährigen Durchschnittswerts rücken kann, fehlen die großvolumigen
Portfolios, die aktuell assetklassen-übergreifend nur vereinzelnd zu beobachten
sind. Gerade in diesem Segment gibt es jedoch noch einige Verkaufsprozesse, die
sich bereits auf der Zielgerade befinden. In der Entwicklung der Spitzenrenditen
bestätigt sich die Tendenz, dass die Preisanpassungsprozesse inzwischen spürbar
an Dynamik verloren haben. Aus heutiger Sicht ist für das vierte Quartal demnach
mit keinen weiteren Renditeanpassungen zu rechnen."
Link zum Marktreport: Einzelhandelsimmobilien-Investmentmarkt Deutschland Q3
2024 | BNP Paribas Real Estate (https://www.realestate.bnpparibas.de/marktberich
te/retail-investmentmarkt/deutschland-at-a-glance)
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