Semperit kam heuer aus der Verlustzone / In den ersten drei Quartalen Gewinn nach Steuern von 7,1 Mio. Euro erzielt, nach einem Verlust von 26,8 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum - Umsatz sank um 2,5 Prozent auf knapp 507 Mio. Euro
Der börsennotierte Gummi- und Kautschukkonzern Semperit schreibt wieder Gewinne. In den ersten drei Quartalen drehte das Ergebnis nach Steuern heuer im Vergleich zur Vorjahresperiode von minus 26,8 Mio. Euro auf plus 7,1 Mio. Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag bekanntgab. Der Gewinn je Aktie belief sich auf 0,35 Euro, nach einem Verlust von 1,29 im Vergleichszeitraum 2023. Der Umsatz ging um 2,5 Prozent auf 506,6 Mio. Euro zurück.
Operativ war Semperit allerdings schlechter unterwegs. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verringerte sich um 16,3 Prozent auf 26,8 Mio. Euro, die EBIT-Marge von 6,2 auf 5,3 Prozent.
Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erhöhte sich das Ergebnis (EBITDA) um fast 12 Prozent auf 63,9 Mio. Euro. Die EBITDA-Marge sei "vor allem aufgrund des 2023 frühzeitig eingeleiteten Sparprogramms" von 11 auf 12,6 Prozent gesteigert worden. Die EBITDA-Guidance für das Gesamtjahr 2014 von rund 80 Mio. Euro soll laut Management erreicht werden.
"Vor etwas mehr als einem Jahr haben wir die Neuaufstellung der Semperit-Gruppe mit den beiden Divisionen SIA (Semperit Industrial Applications, Anm.) und SEA (Semperit Engineered Applications, Anm.) präsentiert - diese bündeln die Stärken unseres Geschäfts und konzentrieren sich auf Elastomer-Produkte und -Lösungen mit dem Anspruch, zu den weltweit führenden Anbietern für industrielle Kunden zu zählen. Die Ergebnisse für die ersten drei Quartale untermauern die Effektivität unserer Strategie", teilte Konzernchef Karl Haider mit. Vom Gesamtmarkt komme nach wie vor Gegenwind und das herausfordernde Umfeld werde ins Jahr 2025 hinein andauern. "Wir sind aber dank unserer frühzeitigen Einsparungen gut gerüstet und haben gleichzeitig in Produktionserweiterungen investiert."
Free Cashflow und Finanzbasis sind den Unternehmensangaben zufolge "robust". Der Free Cashflow - der um Zinszahlungen bereinigte Nettogeldfluss, der für strategische Investitionen, Ausschüttungen und Schuldentilgung verfügbar ist - sei heuer in den ersten drei Quartalen gegenüber der Vorjahresperiode von 20,7 Mio. auf 22,4 Mio. Euro gestiegen. Aus dem zweiten und finalen Closing für den Verkauf des Medizingeschäfts in Höhe von 6,6 Mio. Euro habe sich der Free Cashflow nach Unternehmensverkäufen auf 29 Mio. Euro belaufen (Vorjahr: 108,4 Mio. Euro nach dem ersten Closing für den Verkauf des Medizingeschäfts).
Die gesamten Aufwendungen sanken im Berichtszeitraum um 3,2 Prozent auf 446,4 Mio. Euro. Der Materialaufwand (inklusive Energie und bezogener Leistungen) ging um 9,5 Prozent auf 213,5 Mio. Euro zurück. "Dies ist vor allem auf eine Entspannung bei den Einkaufspreisen für Rohstoffe sowie auf geringere Absatzmengen in einzelnen Geschäftsbereichen zurückzuführen", erklärte Semperit.
Der Personalaufwand zog indes um 9,2 Prozent auf 166,4 Mio. Euro an, vor allem infolge der Übernahme der oberösterreichischen Rico Group, die Komplettanbieterin für Elastomer- und Kunststoffanwendungen ist. Weitere Effekte seien inflationsbedingte Lohn- und Gehaltserhöhungen sowie kapazitätsbedingte Anpassungen des Personalstands und das Kostenreduktionsprogramm gewesen. Bereinigt um Rico habe sich der Personalaufwand im Jahresvergleich um 7,5 Prozent verringert. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit 66,7 Mio. Euro um 9,1 Prozent unter dem Vorjahreswert, "was vor allem aus deutlichen Einsparungen beim Beratungsaufwand und geringeren Reklamationsaufwendungen resultiert".
kre/ivn
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