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Wiener Aktienmarkt vorbörslich etwas höher erwartet / ATX nach deutlichen Vortagesabschlägen mit plus 0,35 Prozent indiziert - Quartalszahlen von Mayr-Melnhof, Addiko Bank, Semperit, Lenzing und vom Verbund im Blick

Die Wiener Börse dürfte am Donnerstag den Handel etwas höher aufnehmen. Rund 40 Minuten vor Sitzungsbeginn signalisierten Bankenindikationen für den Leitindex ATX ein Plus von 0,35 Prozent. Die europäischen Leitbörsen werden nach den klaren Vortagesabschlägen ebenfalls im Plus erwartet. Zur Wochenmitte hatte der Wahlsieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl mit Aussicht auf protektionistische Maßnahmen - wie Strafzölle - durch die USA die Kurse belastet.

Im Umfeld der US-Wahlen sind die heute anstehenden Notenbankentscheidungen etwas in den Hintergrund getreten, dabei ist sowohl in Großbritannien, als auch in den USA mit Leitzinssenkungen zu rechnen, schreiben die Helaba-Analysten in ihrem Tagesausblick. Das Ende der Ampel-Koalition in Deutschland wird an den Finanzmärkten gelassen aufgenommen.

Am heimischen Aktienmarkt nahm die Unternehmensberichtssaison wieder Fahrt auf. Quartalszahlen stehen am Berichtstag von Mayr-Melnhof, Addiko Bank, Semperit, Lenzing und vom Verbund auf der Agenda.

Der teilstaatliche Stromkonzern Verbund hat nach den Rekordergebnissen aus den Vorjahren heuer einen Ergebniseinbruch erlitten. Der Gewinn lag nach neun Monaten bei 1,39 Mrd. Euro und damit um 30 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres.

Der Kartonhersteller Mayr-Melnhof Karton meldete einen Gewinneinbruch um 42,7 Prozent nach den ersten drei Quartalen heuer. Der Faserhersteller Lenzing dämmte seinen Verlust vor Steuern nach 9 Monaten im Jahr 2024 auf 33,4 Mio. ein. Der Gummihersteller Semperit drehte nach drei Quartalen heuer den Gewinn nach Steuern von -26,8 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum auf +7,1 Mio. Euro.

Der Wiener Aktienmarkt hat am Mittwoch nach der US-Wahl klar im Minus geschlossen. Nach Zuwächsen im Frühhandel gab der heimische Leitindex ATX zum Sitzungsende um deutliche 1,20 Prozent auf 3.515,96 Einheiten ab. Auch die meisten europäischen Leitbörsen gingen im Minus aus dem Handel.

In Wien rückte die Aktie der Raiffeisen Bank International (RBI) mit einem satten Kursaufschlag von 6,2 Prozent in den Fokus. Die RBI ist die größte westliche Bank in Russland und steht aufgrund ihrer Aktivitäten in dem Land unter Beobachtung der US-Sanktionsbehörde Ofac. Am Markt wird laut Agenturberichten darüber spekuliert, dass die RBI von einer von Trump angekündigten russlandfreundlicheren Politik profitieren könnte und dies beflügelte die Aktien.

Auf den ATX lasteten die Kursverluste vom Verbund in Höhe von fünf Prozent und der Abschlag von 4,3 Prozent bei der voestalpine-Aktie.

Die größten Kursgewinner im prime market am Mittwoch:

Raiffeisen Bank International +6,21% 17,95 Euro
Schoeller-Bleckmann           +3,87% 29,50 Euro
AT&S                          +3,69% 17,40 Euro

Die größten Kursverlierer im prime market am Mittwoch:

Verbund     -5,00% 72,20 Euro
voestalpine -4,33% 18,79 Euro
Warimpex    -3,65% 0,58 Euro 

ste/mha

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