ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Weitere Rally im Tech-Sektor - Fed kein Treiber
NEW YORK (dpa-AFX) - Der Höhenflug am US-Aktienmarkt nach dem
Wahlsieg von Donald Trump hat am Donnerstag vor allem im
Technologiesektor seine Fortsetzung gefunden. Sinkende Renditen am
Anleihemarkt halfen dabei.
Die Zinsentscheidung der US-Notenbank hatte auf die Kurse keinen
Einfluss. Die Fed senkte den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte, damit
hatten Marktteilnehmer gerechnet. Notenbankchef Jerome Powell wollte
sich auf der Pressekonferenz nicht genauer zu möglichen Auswirkungen
einer erneuten Präsidentschaft von Donald Trump auf die Geldpolitik
äußern.
An der Wall Street und an der Technologiebörse Nasdaq erreichten die
Indizes Rekordhöhen. Der Nasdaq 100 kletterte
erstmals über 21.000 Punkte und schloss mit einem Plus von 1,54
Prozent bei 21.101,57 Zählern. Der Leitindex Dow Jones Industrial
beendete den Tag prozentual unverändert bei 43.729,34
Punkten. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,74
Prozent auf 5973,10 Punkte hoch.
Unter den Halbleiter-Aktien setzten Intel ihren
zuletzt guten Lauf mit einem Zuwachs von 4,7 Prozent an der
Dow-Spitze fort. Dennoch sind sie in diesem Jahr im Index das
Schlusslicht mit einem Minus von fast 48 Prozent und werden am
Freitag aus dem Leitbarometer entfernt. Ersetzt werden sie durch die
Titel des KI-Höhenfliegers Nvidia , dessen Aktien am
Donnerstag ein Rekordhoch erreichten und mit plus 2,3 Prozent
schlossen.
Mit einem Verlust von mehr als 39 Prozent fielen dagegen die Titel
des Chipherstellers Wolfspeed bei den Anlegern durch.
Die Prognosen des Konzerns für das zweite Geschäftsquartal hatten
enttäuscht. Grund war vor allem die schwache Nachfrage aus der
Autoindustrie, die unter einem rückläufigen Absatz von E-Fahrzeugen
leidet. Nach Quartalszahlen stiegen dagegen die Titel des
Chipdesigners Arm um 4,1 Prozent.
Die Geschäftszahlen von Lyft und Aussagen zum
laufenden vierten Quartal kamen am Markt gut an. Die Papiere des
Fahrdienst-Vermittlers sprangen um 23 Prozent in die Höhe.
Noch besser sah es für den Sportbekleidungshersteller Under Armour
aus, der mit einem überraschend stark gestiegenen
Quartalsgewinn die Erwartungen am Markt übertroffen hatte. Die
Papiere gewannen gut 27 Prozent.
Der Modekonzern Ralph Lauren hob den Ausblick mit
Verweis auf starke Geschäfte in Europa und Asien an. In China lief
es gut - durchaus nicht selbstverständlich, denn anderen
Bekleidungseinzelhändlern bereitet der dortige Markt gerade
Probleme. Von ihrem Auftaktgewinn von 14 Prozent auf ein Rekordhoch
blieben für die Titel am Ende 6,6 Prozent.
Warner Brothers Discovery erfreute die Anleger mit
einem Kurszuwachs von 11,8 Prozent. Der Medienkonzern hatte im
dritten Quartal mehr Streaming-Abonnenten gewonnen als gedacht.
Für den Euro wurden nach dem Börsenschluss in New
York 1,0800 US-Dollar bezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB)
hatte den Referenzkurs auf 1,0785 (Mittwoch: 1,0695) Dollar
festgesetzt, der Dollar damit 0,9272 (0,9350) Euro gekostet.
Am US-Rentenmarkt legte der Terminkontrakt für zehnjährige Papiere
(T-Note-Future) um 0,66 Prozent auf 110,27 Punkte zu. Die Rendite
von zehnjährigen US-Anleihen sank auf 4,33 Prozent./ajx/he