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EQS-News: Überschwemmungsrisiko: Schutzmassnahmen bis zu zehnmal kostengünstiger als Wiederaufbau (deutsch)

Überschwemmungsrisiko: Schutzmassnahmen bis zu zehnmal kostengünstiger als Wiederaufbau

Swiss Re Ltd / Schlagwort(e): Research Update

Überschwemmungsrisiko: Schutzmassnahmen bis zu zehnmal kostengünstiger als

Wiederaufbau

11.11.2024 / 10:00 CET/CEST

* Das Risiko von Überschwemmungen dürfte durch Klimawandel und

Zersiedelung zunehmen

* Der wirtschaftliche Nutzen von Anpassungsmassnahmen kann bis zu zehnmal

so hoch sein wie die Kosten des Wiederaufbaus nach einer Flutkatastrophe

* Deiche können Flutschäden um 60% bis 90% verringern, insbesondere in

dicht besiedelten Gebieten

Zürich, 11 November 2024 - Naturkatastrophen verursachten im Jahr 2023

weltweit wirtschaftliche Schäden von 280 Mrd. USD, wovon USD 51,6 Mrd. auf

Überschwemmungen zurückzuführen sind, schätzt das Swiss Re Institute. Diese

Schäden dürften zunehmen, da Extremwetterereignisse durch den Klimawandel

noch verschärft werden, während die rasche Ausdehnung von Städten dazu

führt, dass sich mehr Vermögenswerte in gefährdeten Gebieten befinden.

Schutzmassnahmen wie Deiche, Dämme und Fluttore haben ihren Preis, doch ihr

wirtschaftlicher Nutzen kann bis zu zehnmal so hoch sein wie die Kosten des

Wiederaufbaus nach einer Katastrophe, wie eine Studie des Swiss Re Institute

zeigt.

Veronica Scotti, Chairperson Public Sector Solutions bei Swiss Re:

«Investitionen in die Klimaanpassung, etwa in den Hochwasserschutz, schaffen

nicht nur wirtschaftliche Stabilität und Arbeitsplätze, sondern tragen auch

zur Sicherheit der Bevölkerung bei. Dennoch besteht eine chronische

Unterfinanzierung. Deshalb ist es entscheidend, Voraussetzungen dafür zu

schaffen, dass privates Kapital in Projekte zur Klimaanpassung fliesst, und

gleichzeitig der Einsatz öffentlicher Mittel optimiert wird. Den Nutzen von

Anpassungsmassnahmen zu quantifizieren ist ein wesentlicher Schritt, um

öffentlich-private Investitionen zu erleichtern und letztendlich die enorme

Finanzierungslücke zu schliessen.»

Um festzustellen, wie effektiv Investitionen in Schutzmassnahmen sein

können, ist es wichtig, ihren finanziellen Nutzen zu beziffern. Das Swiss Re

Institute hat in einer Studie die Kosten-Nutzen-Relation verschiedener

Massnahmen zur Anpassung an Überschwemmungen untersucht. Dieser Wert kann

als Richtschnur für Investitionsentscheidungen dienen und dabei helfen,

geeignete Anpassungsmassnahmen zu ermitteln, mit deinen die Gesundheit,

Sicherheit und wirtschaftliche Stabilität einer Region am besten

gewährleistet werden können.

Dabei kann die Kosten-Nutzen-Relation je nach Region sehr unterschiedlich

ausfallen. Die Studie des Swiss Re Institute zeigt, dass graue Infrastruktur

wie Deiche und Dämme Flutschäden an Küsten sehr erfolgreich entgegenwirkt.

Weltweit kann ihr Nutzen die Kosten um das Zwei- bis Siebenfache, in

hochwassergefährdeten Gebieten sogar um das Zehnfache übersteigen. Bei

optimaler Bauweise können sie insbesondere in dicht besiedelten Regionen

Flutschäden um 60 bis 90% reduzieren. In weniger dicht besiedelten Gebieten

können naturnahe Lösungen wie die Wiederherstellung von Barriereinseln oder

die Bepflanzung von Uferbereichen ebenso effektiv sein.

Auch durch politische Massnahmen wie Landnutzungsbeschränkungen lässt sich

der Nutzen des Hochwasserschutzes erhöhen, insbesondere in Schwellenländern.

An Küsten wie auch an Flüssen sind Hochwasserschutzanlagen und

Bebauungsbeschränkungen im Vergleich zu Schutzmassnahmen wie der Abdichtung

von Gebäuden fast doppelt so wirksam und praktikabel.

Von allen Massnahmen, insbesondere wenn sie regelmässig gewartet werden,

können sowohl Versicherungsnehmer als auch Versicherer profitieren. Dabei

können der öffentliche und der private Sektor zusammenarbeiten, um die

Risikoanpassung zu erleichtern und zu beschleunigen: Wenn sich der

öffentliche Sektor darauf fokussiert, künftige Naturkatastrophenschäden zu

verhindern und zu verringern, kann er die verbleibenden Risiken auf

Rück-/Versicherer übertragen und so nach einer Katastrophe die Wirtschaft

stabilisieren. Wenn sie frühzeitig in die Planung von Schutzmassnahmen

eingebunden wird, kann die Rück-/Versicherungswirtschaft dazu beitragen,

Risiken zu mindern, und für finanzielle Sicherheit zu sorgen.

Link zur Studie

Die Studie «Resilience or rebuild? The costs and benefits of climate

adaptation measures for flood» kann hier heruntergeladen werden.

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