Wiener Börse - ATX verliert 1,86 Prozent / ATX auf tiefstem Stand seit Anfang August - Wienerberger mit enttäuschenden Zahlen
--------------------------------------------------------------------- AKTUALISIERUNGS-HINWEIS Neu: Einzelwerte ergänzt. ---------------------------------------------------------------------
Nach einem freundlichen Wochenauftakt ist der österreichische Aktienmarkt am Dienstag wieder deutlich zurückgekommen. Zusammen mit sich abschwächenden US-Börsen kamen auch die europäischen Aktienmärkte im späten Verlauf verstärkt unter Druck, was dem ATX den fünfthöchsten Tagesverlust des Jahres bescherte.
Zum Handelsende stand der heimische Leitindex um 1,86 Prozent im Minus bei 3.501,88 Punkten und damit auf dem tiefsten Stand seit Anfang August. Für den ATX Prime ging es um 1,74 Prozent auf 1.746,80 Zähler hinab.
Auch im europäischen Umfeld gab es klare Verluste zu sehen. Ein schwach ausgefallener ZEW-Index rief an den Aktienmärkten keine unmittelbare größere Reaktion hervor. Allgemein bezeugen die ZEW-Daten nach Ansicht von Marktbeobachtern jedoch die Unsicherheit in Europa, die durch die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten und dem Scheitern der Ampelkoalition in Deutschland gestiegen sei.
Wienerberger büßten inzwischen nach enttäuschenden Neunmonatszahlen 4,1 Prozent ein. Sowohl die operativen Kennzahlen als auch der Nettogewinn verfehlten die Analystenerwartungen deutlich. Den Ausblick für das Gesamtjahr schraubte der Baustoffkonzern zudem kräftig zurück.
Die große negative Überraschung sei das schwache Nordamerika-Geschäft gewesen, kommentierte Erste-Analyst Michael Marschallinger. Mehr Sorgen würden aber der zuletzt gestiegene 30-jährige Hypothekenzins in den USA sowie Kommentare zum geringeren Erholungstempo in Osteuropa im abgelaufenen Quartal machen.
Auf der Gewinnerseite stiegen CA Immo hingegen um 1,2 Prozent. Das Unternehmen hatte am Vorabend ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt.
Die Anteilsscheine von Agrana schlossen unverändert. Nach der Gewinnwarnung vom Montag legte der Zuckerkonzern nun eine neue Konzernstrategie vor, mit der jährlich 80 bis 100 Mio. Euro eingespart werden sollen. Dass das Management Schritte zur Verbesserung der Rentabilität vornehmen wolle, sei ermutigend, schrieb Vladimira Urbankova von der Erste Group. Jedoch sei der Gegenwind am Markt nach wie vor stark.
Die ATX-Schwergewichte schlossen einheitlich leichter. OMV, Verbund, Erste Group, BAWAG und Andritz verloren zwischen einem und 3,2 Prozent. Unter weiteren Einzelwerten gaben AT&S um 5,1 Prozent nach.
spa/mik
ISIN AT0000999982