Moskau hält Lieferstopp von Gas an OMV für gerechtfertigt / Außenministeriumssprecherin: "Haben nicht vor, im vorliegenden Fall Wohltätigkeit zu betreiben"
Russland hält die Einstellung der Gaslieferungen an die OMV nach Angaben des Außenministeriums für vollkommen gerechtfertigt. "Wir haben nicht vor, im vorliegenden Fall Wohltätigkeit zu betreiben", sagte Außenministeriumssprecherin Maria Sacharowa der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Gazprom liefert seit vergangenem Samstag kein Gas mehr im Rahmen des langjährigen Liefervertrags an die OMV. Es fließt jedoch weiter russisches Gas nach Österreich.
Hintergrund ist ein Rechtsstreit zwischen der OMV und dem russischen Konzern Gazprom wegen Lieferunterbrechungen. Sacharowa sagte, für die verringerte Lieferung im September 2022 habe es objektive Gründe gegeben. Sie nannte die Sprengung der Ostsee-Pipeline Nord Stream und das Abstellen des Transits durch die Leitung Jamal-Europa. Diese Faktoren seien ohne Beachtung geblieben. Dabei hatte Moskau selbst schon im Frühjahr 2022 die Gaslieferungen durch die Leitung Jamal-Europa komplett eingestellt. Begründet wurde dies damals damit, dass Polen die Zahlung nicht auf Rubel umstellen wolle.
Ein Schiedsgericht hat der OMV in dem Rechtsstreit 230 Millionen Euro Schadenersatz zugesprochen. Die OMV kündigte daraufhin an, den Anspruch mit Zahlungsverpflichtungen an den russischen Gaslieferanten aufzurechnen.
pro/cs
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