WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Dienstag etwas an Boden
verloren. Der österreichische Leitindex ATX fiel um
0,70 Prozent auf 3.518,19 Punkte. Die europäischen Leitbörsen
mussten ebenfalls Abschläge verzeichnen. An der Wall Street gab es
im Frühhandel keine einheitliche Richtung zu beobachten. Der
designierte US-Präsident Donald Trump kündigte Importzölle auf alle
Waren aus Mexiko und Kanada sowie zusätzliche Zölle auf Waren aus
China an und trübte damit die Stimmung an den Märkten.
Auch datenseitig richteten sich die Blicke auf die USA. Die Stimmung
der Verbraucher in den USA hat sich im November auf bereits hohem
Niveau etwas weiter verbessert. Der Indikator für die Konsumlaune
stieg im Vergleich zum Vormonat um 2,1 Punkte auf 111,7 Punkte,
teilte das Marktforschungsinstitut Conference Board mit.
Die Europäische Kommission erwägt die Eröffnung eines
Defizitverfahrens gegen Österreich: Österreichs Budgetdefizit
entspricht nicht den Vorgaben Brüssels, teilte die Behörde mit. Die
EU-Kommission "könnte" daher dem Rat empfehlen, ein "übermäßiges
Defizit festzustellen". Dieser trifft dann die finale Entscheidung.
Österreich habe mitgeteilt, rasch Maßnahmen vorzulegen, wie es sein
Defizit senken will. Diese will die Kommission dann bewerten.
Aktien der Vienna Insurance Group (VIG ) fanden sich
nach Zahlenvorlage auf den Einkaufslisten der Investoren und
schlossen gut ein Prozent höher. Die Vienna Insurance Group blickt
zufrieden auf die ersten neun Monate des Jahres zurück. Die
verrechneten Prämien stiegen im Jahresabstand um acht Prozent auf
11,5 Milliarden Euro, der Gewinn vor Steuern um 8,5 Prozent auf
666,5 Millionen Euro, wie der Versicherer mitteilte. Unverändert
wird für 2024 "ein Ergebnis vor Steuern am oberen Ende der geplanten
Bandbreite von 825 Millionen bis 875 Millionen Euro" erwartet. Der
Zuwachs bei Prämien und Erträgen verteilte sich auf alle Segmente.
Aktien von Pierer Mobility rutschen nach sehr festem
Start deutlich ins Minus ab und schlossen knapp 29 Prozent tiefer.
Die Pierer Mobility-Tochter KTM AG steht vor der Insolvenz. Sie
bereitet einen Antrag auf ein Sanierungsverfahren mit
Eigenverwaltung vor, teilte die Firma am Dienstag mit. Der Antrag
soll demnach am Freitag eingebracht werden. "Der Finanzierungsbedarf
der KTM AG beläuft sich nach derzeitigem Stand auf einen hohen
dreistelligen Millionenbetrag", teilte die Pierer Mobility weiter
mit. Die Pierer Industrie AG ist auch in Restrukturierung.
Bei den Versorgern gaben Verbund um 2,5 Prozent nach. EVN
schlossen 2,0 Prozent tiefer. Unter den Ölwerten
verloren OMV 0,9 Prozent. Die Bankwerte tendierten
uneinheitlich./ger/mik/APA/men