IG Metall droht mit 'kreativem Ärger' gegen Stahl-Jobabbau
DUISBURG (dpa-AFX) - Arbeitnehmervertreter und die IG Metall drohen
angesichts der Jobabbaupläne bei Thyssenkrupp
Zuvor hatten die Arbeitnehmervertreter in Duisburg stundenlang mit dem Vorstand diskutiert. Die Gespräche seien hitzig verlaufen, sagte ein IG-Metall-Sprecher. Aus dem Tagungsraum waren laute Buh-Rufe zu hören.
Das Unternehmen hatte am Montag verkündet, dass die Zahl der Arbeitsplätze bei Thyssenkrupp Stahl innerhalb von sechs Jahren um 11.000 schrumpfen soll. Von jetzt 27.000 Stellen sollen dann noch 16.000 übrig sein.
Arbeitnehmervertreter kündigen "langen Atem" an
Wenn der Vorstand davon nicht abrücke, werde es Aktionen wie
verlängerte Betriebsversammlungen, Mahnwachen und Demonstrationen
geben, sagte Giesler. Dabei hätten die Arbeitnehmervertreter einen
langen Atem. "Die Auseinandersetzung wird ein Marathon. Wir werden
unsere Kräfte gut einteilen." Am Standort in Kreuztal im Siegerland,
der geschlossen werden soll, sei für den 11. Dezember bereits eine
große Kundgebung geplant, sagte der dortige Betriebsratschef Helmut
Renk
Der Vorstand sei weit über das Ziel nötiger Einsparungen hinausgeschossen. "Das ist eine Horrorbotschaft", sagte der Thyssenkrupp-Konzernbetriebsratsvorsitzende Tekin Nasikkol. Thyssenkrupp Stahl sei als mit Abstand größter deutscher Stahlproduzent systemrelevant für das ganze Land und müsse erhalten bleiben. Deutschland benötige auch für seine Wehrfähigkeit eine unabhängige Stahlindustrie.
Er habe sich am Dienstag darüber auch mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ausgetauscht, der ihn angerufen habe, sagte Nasikkol. Vor dem wichtigsten Standort in Duisburg laufen bereits seit 128 Tagen Mahnwachen. Dort könne in den nächsten Tagen viel passieren, sagte Giesler./rs/DP/men
ISIN DE0007500001 DE000RENK730
AXC0236 2024-11-27/16:16
Relevante Links: ThyssenKrupp AG, RENK GROUP AG INH O.N.