Künftiges Audi-Formel-1-Team verkauft Anteile nach Katar
LUSAIL/INGOLSTADT (dpa-AFX) - Das künftige Formel-1-Werksteam von Audi bekommt einen Investor. Der Staatsfonds von Katar (QIA) steigt mit einer "signifikanten Minderheitsbeteiligung" ein. Der Deal wurde - passenderweise - im Rahmen des Großen Preises des reichen Emirats bekanntgegeben.
"Die Investition von QIA spiegelt das Vertrauen wider, welches das Audi F1-Projekt bereits gewonnen hat, und unterstreicht das Commitment von Audi in der Formel 1", sagte Audis Vorstandsvorsitzender Gernot Döllner. "Das zusätzliche Kapital wird das Wachstum des Teams beschleunigen und ist ein weiterer Meilenstein in unserer langfristigen Strategie."
Finanzspritze für Audi
Katar ist über eine Holding längst der dritte Großaktionär bei
Konzernmutter VW
Die Qatar Investment Authority (QIA) hat Medienberichten zufolge fast 30 Prozent des Teams übernommen, das auch im kommenden Jahr noch unter dem Namen Sauber antreten wird. Ab 2026, wenn eine große Regelreform hin zu deutlich mehr Nachhaltigkeit greift, sollen zwei Audis in der Startaufstellung stehen. Die langfristig angelegte Investition von QIA bedeute einen "beträchtlichen Kapitalzufluss" für das Team, hieß es.
Fahrer werden - wie auch schon im kommenden Jahr - der 37 Jahre alte Rheinländer Nico Hülkenberg und der 20 Jahre alte Brasilianer Gabriel Bortoleto sein. Sie lösen den Finnen Valtteri Bottas und den Chinesen Guanyu Zhou ab, die den Rennstall am Ende des Jahres verlassen.
Krise bei Audi-Mutter VW
Mit den Millionen aus Katar kann Audi nun die Standorte Neuburg an
der Donau und Hinwil ausbauen und modernisieren. Die Einnahmen sind
zudem ein Zeichen nach innen in der VW-Welt. Denn Volkswagen
Immer wieder hatte es auch Zweifel an dem Vorhaben gegeben, das Mattia Binotto schon als "das derzeit ehrgeizigste Projekt in der Formel 1" bezeichnete. Der ehemalige Teamchef von Ferrari ist seit August der Leiter dieses Projekts. Als Teamchef ab 2026 wurde bereits Jonathan Wheatley verpflichtet, der noch Sportdirektor bei Red Bull ist. Gebaut wird das Chassis dann in der Sauber-Fabrik im schweizerischen Hinwil, der Antrieb in einem neu gebauten Werk in Neuburg an der Donau.
200 Millionen Euro für 24 Prozent von Alpine
Durch Personalwechsel auf wichtigen Posten war das Projekt zeitweise
ins Stocken geraten, auch die Zielsetzung musste korrigiert werden.
Zunächst hatten die Verantwortlichen auf einen Dreijahresplan
gesetzt, um siegfähig zu sein. In einem milliardenschweren
Wettbewerb mit Konkurrenten wie Mercedes
Dass Formel-1-Teams für Investoren interessant sind, ist nicht neu. Der französische Rennstall Alpine verkaufte im vergangenen Jahr für 200 Millionen Euro 24 Prozent des Teams an eine Investorengruppe um Schauspieler Ryan Reynolds, Golfer Rory McIlroy und American-Football-Star Patrick Mahomes. Und das frühere Weltmeisterteam Mercedes hat drei Eigner: Die Daimler AG, das Chemieunternehmen Ineos und Teamchef Toto Wolff halten jeweils ein Drittel der Anteile./mom/DP/men
ISIN DE0007664039
AXC0175 2024-11-29/15:41
Relevante Links: Volkswagen AG, Mercedes-Benz Group