Aktien Frankfurt: Party geht weiter mit viertem Dax-Rekord in Folge
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die fulminante Rally am deutschen Aktienmarkt
zum näher rückenden Jahresende hat sich am Donnerstag fortgesetzt.
Nach einem zögerlichen Handelsauftakt schwang sich der Dax
den vierten Börsentag in Folge zu einem Rekordhoch
auf. Am frühen Nachmittag stieg der Leitindex um 0,3 Prozent auf
20.294 Zähler.
Um mehr als 1.000 Punkte ging es mit dem Dax in den vergangenen
sechs Handelstagen nach oben. Im Börsenjahr 2024 können sich Anleger
über einen Gewinn von mehr als 20 Prozent freuen. Nach aktuellem
Stand wäre es das zweitbeste Jahr der vergangenen zehn Jahre.
"Der Deutsche Aktienindex kennt in diesen Tagen kein Halten mehr und
viele Anleger schütteln nur noch ungläubig den Kopf", schrieb Jochen
Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Von einer monatelangen,
lethargischen Seitwärtsbewegung habe der Index zuletzt "blitzschnell
in einen dynamischen Rally-Modus umgeschaltet". Allerdings werde die
Luft auf dem erreichten Niveau dünner. Investoren dürften dazu
neigen, Gewinne mitzunehmen, sollte die Rally nicht unvermindert
weitergehen.
Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen legte mit
gut einem Prozent auf 27.115 Punkte stärker zu als der Dax. Der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann knapp ein
halbes Prozent.
Mit Blick auf die Einzelwerte zogen am Donnerstag Aktien aus der
zweiten und dritten Börsenreihe das Interesse auf sich. Hellofresh
stiegen um gut 13 Prozent, angetrieben von einer
Kaufempfehlung der US-Bank Jefferies für die Papiere des Versenders
von Kochboxen. In ihrem Fahrwasser gewannen Delivery Hero
3,8 Prozent.
Aktien von Aurubis schnellten um 14 Prozent nach
oben. Die Hamburger Kupferschmelze will den Aktionären nach einem
Gewinnanstieg nun eine höhere Dividende zahlen. Die fließt auch dem
Großaktionär Salzgitter zu, dessen Aktien um 4,7
Prozent stiegen.
Eine Abstufung auf "Neutral" durch JPMorgan ließ die Anteile des
Werbespezialisten Ströer als Schlusslicht im MDax um
3,5 Prozent nachgeben.
Den SDax der kleineren Unternehmen führten Auto1
mit einem Aufschlag von 8 Prozent an. Hier votierten
mit Barclays und JPMorgan gleich zwei Investmentbanken für den Kauf
der Aktien des Online-Gebrauchtwagenhändlers. Papiere des
Internetdienstleisters Ionos litten mit minus 5,5
Prozent darunter, dass der Aktionär Warburg Pincus Ionos-Aktien
verkauft hat.
Am Devisenmarkt legte der Euro auf 1,0546 US-Dollar
zu, gestützt von besser als befürchtet ausgefallenen deutschen
Industrieaufträgen. Die Europäische Zentralbank hatte den
Referenzkurs am Dienstag auf 1,0492 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt herrschte Stagnation, der Rentenindex Rex
lag am Ende mit 0,02 Prozent auf 127,62 Punkte im
Plus. Die Umlaufrendite verharrte auf 2,04 Prozent. Der Bund-Future
verlor zuletzt 0,21 Prozent auf 134,87
Punkte./bek/jha/