Aktien Frankfurt: Aufwärtsdrang erlahmt - Anleger strafen Teamviewer ab
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Rekordjagd am deutschen Aktienmarkt ist am
Dienstag zunächst abgerissen. Zwar schaffte es der Dax
nach einem zähen Start am frühen Nachmittag ins Plus,
eine weitere Höchstmarke blieb dem Index aber verwehrt. Mit 0,2
Prozent lag der deutsche Leitindex zuletzt im Plus bei 20.387
Zählern. Am Vortag hatte der Dax unmittelbar zu Handelsbeginn mit
20.461 Zählern das sechste Rekordhoch in Folge erreicht, diese
Gewinne anschließend aber abgegeben.
Der MDax verlor am Dienstag 0,7 Prozent auf 26.900
Zähler. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone
gab leicht nach.
Aus börsentechnischer Sicht sei der Dax nach der jüngsten Kurs-Rally
"überkauft", schrieb die Landesbank Helaba. Eine vorübergehende
Korrektur sei daher nicht unwahrscheinlich, ein Rücksetzer bis auf
20.000 Punkte durchaus möglich.
Größter Verlierer unter den deutschen Standardwerten waren die
Aktien von Teamviewer . Ein Zukauf in den USA brockte
den Papieren des Anbieters von Fernwartungs-Software einen
Kursrutsch von fast 13 Prozent ein. Die Analysten von Goldman Sachs
verwiesen auf eine mit dem Deal steigende Verschuldungsquote von
Teamviewer.
Im Dax nahmen Anleger beim absoluten Favoriten Siemens Energy
Kursgewinne mit. Es ging um gut 3 Prozent abwärts
nach einer Vervierfachung des Kurses in diesem Jahr. Bei einem der
größten Verlierer 2024, dem Labordienstleister Sartorius
, griffen Investoren mit plus 5 Prozent dagegen zu.
Aktien der Deutschen Telekom lagen leicht im Minus.
Die Papiere der Tochter T-Mobile US waren am Vorabend
im späten US-Handel verstärkt unter Druck geraten nach vorsichtigen
Aussagen zum vierten Quartal. Prognosen der Allianz für das Jahr
2027 ließen Anleger kalt, der Kurs gab leicht nach.
Delivery Hero sackten um 9 Prozent ab. Der
Essenslieferant hatte seine Tochter Talabat in Dubai an die Börse
gebracht. Die Talabat-Aktien starteten schwach.
Eine Kaufempfehlung der Bank of America für die Commerzbank
-Aktie ließ diese um 2,7 Prozent steigen. Im SDax
der kleineren Börsentitel profitierten die Anteile
des Vermögensverwalters DWS mit plus 3,5 Prozent von
einem positiven Kommentar der Investmentbank JPMorgan.
Der Euro gab am Nachmittag auf 1,0526 US-Dollar nach.
Den Referenzkurs hatte die EZB zuletzt am Montag auf 1,0568 Dollar
festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9462 Euro gekostet.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,07 Prozent am Montag
auf 2,08 Prozent. Der Rentenindex Rex gab um 0,04
Prozent auf 127,31 Punkte nach. Der Bund-Future stieg
um 0,07 Prozent auf 136,10 Punkte./bek/mis