Aktien Frankfurt Ausblick: Dax bleibt in Reichweite zum Rekordhoch
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax wird am Mittwoch kaum
verändert erwartet. Vor den heute anstehenden US-Inflationsdaten und
der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag
dürften sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt zunächst weiter
zurückhalten. Bereits seit dem Wochenstart ist die Jahresendrally
ins Stocken geraten. Das Rekordhoch bei etwas über 20.460 Punkten
bleibt jedoch in Reichweite.
Rund eine Stunde vor dem Börsenstart signalisiert der X-Dax
als Indikator für den deutschen Leitindex ein Minus
von 0,03 Prozent auf 20.324 Punkte. Auch der Eurozone-Leitindex
EuroStoxx 50 wird kaum verändert erwartet.
An der Wall Street korrigierten die Indizes zuletzt etwas deutlicher
von ihren Rekordständen und gaben auch am Dienstag nach. In Asien
tat sich am Morgen per saldo wenig. In Seoul ging die Kurserholung
nach den angesichts der Staatskrise erreichten Jahrestiefs weiter.
Die Anleger in den USA seien derzeit vorsichtig, denn die
Verbraucherpreisdaten an diesem Mittwoch könnten den nächsten
Zinsschritt der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche stark
mitbestimmen, kommentierte Stephen Innes, Managing Partner beim
Vermögensverwalter SPI. Schließlich sei die Inflation mit Blick auf
die Wirtschaftstrends entscheidend, da Preiserhöhungen einen
direkten Einfluss auf das Ausgabeverhalten hätten, erklärte er. Ein
deutlicher Anstieg der Teuerung könnte daher die Fed von einer
Zinssenkung abhalten. Erwartet werde dies allerdings nicht.
Unter den Einzelwerten dürfte das Dax-Unternehmen Adidas
in den Blick rücken. Vorbörslich ging es auf
Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss am Vortag um 2,3 Prozent
abwärts. Am Stammsitz des Sportartikelherstellers in Herzogenaurach
sowie an weiteren Standorten gab es behördliche Durchsuchungen. "Die
Untersuchung umfasst den Zeitraum von Oktober 2019 bis August 2024
und steht im Zusammenhang mit der Einhaltung von zoll- und
steuerrechtlichen Vorschriften bei der Einfuhr von Produkten nach
Deutschland", teilte Adidas mit.
Im MDax kamen Neuigkeiten vom Medizintechnikkonzern
Carl Zeiss Meditec sowie vom Versicherer Talanx. Im
abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/24 bekam Carl Zeiss Meditec vor
allem eine schwächere Nachfrage nach Verbrauchsmaterialien in China
zu spüren. Hinzu kam eine rückläufige Nachfrage im Gerätegeschäft.
Der Umsatz schrumpfte und auch der operative Gewinn (Ebit) ging
zurück. Auf Tradegate ging es um 4,7 Prozent abwärts.
Der Versicherungskonzern Talanx will dagegen seinen
Gewinn auch in den nächsten Jahren deutlich steigern und den
Aktionären kontinuierlich steigende Dividenden zahlen. Das kam gut
an. Die Aktie stieg auf Tradegate um 1,4 Prozent. An diesem Mittwoch
stellt Vorstandschef Torsten Leue auf einem Kapitalmarkttag in
München seine Ziele für die kommenden Jahre detailliert vor.
Der Großhandelskonzern Metro aus dem Nebenwerte-Index
SDax gab endgültige Geschäftsjahreszahlen bekannt und
will seinen Wachstumskurs im neuen Geschäftsjahr fortsetzen. Ein
Händler sprach jedoch von einem etwas schwächeren bereinigten
operativen Jahresergebnis (Ebitda) und auch das Ziel für das
bereinigte Ebitda 2024/25 sei etwas schwächer als erwartet, während
die Umsatzprognose optimistischer wirke. Entsprechend dürfte der
Aktienkurs an diesem Morgen wohl zunächst keine klare Richtung
finden. Vorbörslich zeigte sich die Aktie kaum verändert.
Für Alzchem ging es vorbörslich um 8,5 Prozent
abwärts, denn zwei Großaktionäre des Spezialchemiekonzerns wollen
insgesamt bis zu 250.000 Aktien im Rahmen einer Privatplatzierung
veräußern. Livia hält laut Homepage derzeit fast 23 Prozent und HDI
rund 11,6 Prozent der Alzchem-Aktien. Beide Aktionäre sehen sich
auch weiterhin als Ankeraktionäre und begründen ihren Schritt mit
dem Wunsch, den Streubesitzanteil am Unternehmen erhöhen zu wollen,
was Alzchem laut Mitteilung begrüßt.
Umstufungen dürften ebenfalls bewegen. So hatte Morgan Stanley
Evonik auf "Underweight" abgestuft und
JPMorgan die RTL Group auf "Overweight" hochgestuft.
Europäische Medientitel mit Aktivitäten in den USA dürften sich in
der ersten Jahreshälfte 2025 überdurchschnittlich entwickeln,
erwartet Analyst Daniel Kerven. Während Evonik etwas nachgaben,
legten RTL vorbörslich deutlich um 3,7 Prozent zu.
Im Blick steht zudem Zalando mit einer
Übernahmeofferte für About You ./ck/mis