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Blättchen & Partner veröffentlicht umfassende Studie zu Börsengängen im Jahr 2024
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Blättchen & Partner veröffentlicht umfassende Studie zu Börsengängen im Jahr
2024
12.12.2024 / 12:55 CET/CEST
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Blättchen & Partner veröffentlicht umfassende Studie zu Börsengängen im Jahr
2024
* Schwäche bei Neuemissionen hält an / Deutschland international abgehängt
* 2025 keine Besserung in Sicht
* Greenshoe kommt immer mehr außer Mode
* Alternative Exit-Optionen vielfach attraktiver als ein Börsengang
München - 12. Dezember 2024. Einmal mehr war 2024 ein schwaches Jahr für
Börsengänge in Deutschland. Damit setzt sich der Negativtrend der
vergangenen Jahre fort. Besserung ist auch 2025 nicht in Sicht, dazu mangelt
es einerseits an starken IPO-Kandidaten. Zudem sind alternative
Exit-Optionen für die Altaktionäre häufig attraktiver als ein IPO. Zu diesem
Ergebnis kommt die umfassende Studie "Neuemissionen 2024 - Daten, Fakten
Trends" der renommierten Emissionsberatung Blättchen & Partner. Darin haben
die Autoren Dr. Konrad Bösl und Konstantin Dudeck die deutschen
Neuemissionen des laufenden Jahres detailliert analysiert und die deutsche
Entwicklung in einen internationalen Kontext gesetzt.
Deutschland schwach - internationale Entwicklung stark
Lediglich vier Neuemissionen gab es 2024 an der Frankfurter Wertpapierbörse
(Vorjahr drei). Das Platzierungsvolumen lag mit 1,5 Mrd. Euro rd. 25 Prozent
unter dem Vorjahr. Im 2. und 3. Quartal gab es in Deutschland überhaupt
keine Börsengänge im regulierten Markt. Die schwache deutsche Entwicklung
steht im krassen Gegensatz zu den international starken
Neuemissionstätigkeiten sowie den boomenden Aktienmärkten. In Europa
insgesamt lag das Emissionsvolumen nach drei Quartalen 2024 mit 15 Mrd.
US-Dollar um 36 Prozent über dem Vorjahr, in den USA steht bisher
umgerechnet mit 27 Mrd. US-Dollar beim Emissionsvolumen ein Plus von 42
Prozent zu Buche und weltweit beträgt die Steigerung rd. 29 Prozent auf 101
Mrd. US-Dollar. Stark präsentierten sich auch Märkte wie Indien und
Bangladesch. Laut Blättchen & Partner wurden dort in den ersten drei
Quartalen 260 Unternehmen an die Börse gebracht. Das Emissionsvolumen war
mit 9,4 Mrd. US-Dollar in den beiden Ländern etwa sechsmal so hoch wie in
Deutschland. Lediglich China (inkl. Hongkong) liegt 2024 mit einem Minus
beim Emissionsvolumen von 74 Prozent ebenfalls massiv unter Vorjahr.
Börsengänge im Detail
In Deutschland schafften mit Douglas im März und Springer Nature im Oktober
nach mehreren Anläufen zwei im Besitz von Private Equity-Gesellschaften
befindliche hochverschuldete Unternehmen den Börsengang. Während der
Wissenschaftsverlag Springer Nature auf einem kontinuierlichen Cashflow
aufbauen kann, ist das Geschäftsmodell des Kosmetik-Konzerns Douglas
zyklisch. Deshalb wird das Risikoniveau aus der Verschuldung von Investoren
unterschiedlich bewertet - mit der Folge, dass bei Douglas eine
Umplatzierung des Finanzinvestors CVC nicht möglich war. Auf das übliche
Angebot eines Greenshoe wurde verzichtet. Nach Einschätzung von Blättchen &
Partner scheint der Greenshoe bei Transaktionen eine zunehmend geringere
Rolle zu spielen.
Bei Douglas hing der Erfolg des Börsengangs maßgeblich davon ab, dass CVC
und der weitere Hauptaktionär Douglas 300 Mio. Euro an Eigenkapital zum
Schuldenabbau zuführen mussten. Dennoch konnte die Douglas-Aktie nur am
unteren Ende der Bookbuilding-Spanne platziert werden. Der erste Kurs konnte
den Ausgabepreis nicht halten und schloss am Ende des ersten Handelstages
mit einem Minus von rd. 10 Prozent. Mit einem aktuellen Kursverlust von rund
24 Prozent gegenüber dem Ausgabepreis und von 37 Prozent gegenüber der
Gesamtmarktentwicklung gemessen am CDAX enttäuscht der Börsengang von
Douglas auf ganzer Linie. Die Springer Nature-Aktie konnte etwas über der
Mitte der Bookbuilding-Spanne platziert werden und weist aktuell mit 6
Prozent einen geringen Kursgewinn auf.
Mit der Pentixapharm Holding AG und der lettisch-luxemburgischen Eleving
Group S.A. schafften zwei Small-Caps mit einem Emissionsvolumen von unter 30
Mio. Euro den Börsengang. Mit einem aktuellen Kursverlust von 46 Prozent
gegenüber dem Ausgabepreis und mit 51 Prozent gegenüber der
Gesamtmarktentwicklung in Deutschland ist der Börsengang der ehemaligen
Eckert & Ziegler-Tochter eine große Enttäuschung.
Gerade die schlechte Entwicklung der Neuemissionen in den letzten Jahren ist
einer der wesentlichen Gründe, warum sich Anleger und insbesondere
institutionelle Investoren bei Neuemissionen in Deutschland und im
Besonderen bei kleinen Unternehmen zurückhalten. Das Neuemissionsjahr 2024
bestätigt diese Zurückhaltung.
Neben den vier Neuemissionen fanden 2024 zwei Privatplatzierungen statt.
Darunter die Renk AG, die 2023 nur wenige Stunden vor Notierungsaufnahmen
den Börsengang abgesagt hatte. Die Privatplatzierung von Renk und Steyr
Motors war erfolgreich, da beide Unternehmen das positive Sentiment für
Unternehmen aus dem Rüstungssektor für sich nutzen konnten.
Ausblick bleibt negativ
Der Ausblick für 2025 bei Börsengängen in Deutschland bleibt düster. In der
Studie nennt Blättchen & Partner hierfür gleich ein ganzes Bündel an
Gründen. Neben der schwachen Kursperformance der jüngsten Neuemissionen -
sie entwickelten sich in Deutschland im Durchschnitt um 23,6 Prozent
schlechter als der CDAX - sind hierbei die unverändert schwierigen
Rahmenbedingungen zu nennen. Komplexe regulatorische Anforderungen in
Deutschland, die mit hohen Kosten verbunden sind, bremsen die Bereitschaft
von Unternehmen, an die Börse zu gehen. Auch bieten sich für die
Altaktionäre häufig attraktivere Exit-Optionen als ein Börsengang. Generell,
so die Studie, bleibt in Deutschland das Interesse vor allem an Small- &
Mid-Caps gering. Aktuell gebe es entsprechend nur wenige attraktive
Kandidaten für Neuemissionen in Deutschland.
Dr. Konrad Bösl, einer der verantwortlichen Autoren der Studie und Senior
Partner bei Blättchen & Partner: "2024 war in Deutschland ein schlechtes
Jahr für Neuemissionen und es gibt leider keinen Anlass zu Optimismus für
das kommende Jahr. Das Pfeifen im Walde, dass demnächst alles besser wird,
ist zwar ein naheliegender Reflex, wichtiger wäre es allerdings, ein Umfeld
zu schaffen, dass Unternehmen animiert, an die Börse zu gehen. Dass dies
möglich ist, zeigt der Blick über die Grenzen, denn weltweit florieren
Börsengänge." Konstantin Dudeck, Director Corporate Finance bei Blättchen &
Partner, bekräftigt diese Einschätzung: "Politik, Unternehmen und
Gesellschaft beklagen seit langem die Schwierigkeiten beim Börsengang, es
fehlt aber an den erforderlichen Aktivitäten, um die Rahmenbedingungen
grundlegend zu ändern."
Die ausführliche Analyse der Neuemissionen 2024 finden Sie unter:
https://www.blaettchen.de/neuemissionen-2024/
Über Blättchen & Partner
"Wir beraten unsere Mandanten seit nahezu 40 Jahren in allen Corporate
Finance-Fragen - unabhängig und individuell."
Mehr als 600 Transaktionen, davon rund 100 Börsengänge, sind ein Beleg für
die ausgewiesene Expertise. Das gewachsene interdisziplinäre
Kompetenznetzwerk, die hohe Kundenzufriedenheit und die Vielzahl an
Veröffentlichungen zu wichtigen Corporate Finance-Themen spiegeln die
anerkannte Reputation der Blättchen & Partner GmbH wider.
Wir sind spezialisiert auf die Beratung bei Börsengängen und
Kapitalerhöhungen, M&A-Transaktionen, Unternehmensbeteiligungen sowie
Vorstandsvergütung und Managementbeteiligungsprogrammen. Wir betreuen unsere
Mandanten während des gesamten Transaktionsprozesses und darüber hinaus.
Unsere Mandanten sind inhabergeführte Unternehmen, mittelständische und
große international tätige Konzerne sowie private und institutionelle
Investoren.
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