ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Wenig verändert - Rückversicherer gefragt
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben
am Freitag mit wenig Veränderung geschlossen. Beim
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stand ein Plus von
0,05 Prozent auf 4.967,95 Punkte zu Buche. Auf Wochensicht
resultiert daraus ein Minus von 0,2 Prozent.
Außerhalb des Euroraums gab am Freitag der Schweizer SMI
um 0,18 Prozent auf 11.694,43 Zähler nach. Der
britische FTSE 100 sank um 0,14 Prozent auf 8.300,33
Punkte.
Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets machte
eine Patt-Situation an den Märkten aus: "Wenn gute Nachrichten wie
Zinssenkungen am Aktienmarkt lediglich mit einem Schulterzucken
honoriert werden, ist dies ein Zeichen für nur noch wenig
Kaufinteresse und kündigt auf hohem Niveau zumindest mal eine Pause
an." Er ergänzte: "Wenn aber auf der anderen Seite die investierten
Anleger an ihren Positionen festhalten, droht nahezu Stillstand an
der Börse."
Gefragt waren vor dem Wochenende Aktien von Rückversicherern
. Hier gab es gleich von den zwei größten Konzernen
frohe Kunde. Sowohl Munich Re als auch Swiss Re
blicken zuversichtlich auf das kommende Jahr. Beide
gehen von einem deutlichen Gewinnanstieg aus. Die Aktien des
weltgrößten Rückversicherers Munich Re zogen an der EuroStoxx-Spitze
um 5,6 Prozent an, während die Titel des Schweizer Wettbewerbers
Swiss Re in Zürich das Feld im SMI mit plus 4,5 Prozent anführten.
Schwach tendierten dagegen die Rohstoffwerte . Hier
belasteten die Vorgaben aus Fernost. "Keine (geldpolitischen)
Geschenke gab es von der zentralen Wirtschaftskonferenz in China",
hieß es dazu vom Broker Index Radar. "Nachdem noch vor wenigen Tagen
umfangreiche Maßnahmen zur Ankurbelung der Konjunktur angekündigt
worden waren, übte man sich nun in Zurückhaltung." Das habe
enttäuscht. China ist ein wichtiger Nachfrager von Rohstoffen.
Auch Pharmawerte kamen nicht in die Gänge. Da halfen
selbst positive Nachrichten nichts. Der Pharmakonzern Roche
hatte in der EU die Zulassung für sein Augenmittel
Vabysmo zur Behandlung dreier Netzhauterkrankungen erhalten. Die
Aktien sanken um 0,9 Prozent.
Stärker belasteten den Sektor allerdings die Abgaben des
Schwergewichts Novo Nordisk . Nach einer
Zwischenerholung in den vergangenen Wochen schwächelten die Papiere
wieder. Seit dem Höhenflug bis zur Jahresmitte befindet sich der
Wert in einer Korrekturbewegung, in deren Verlauf er etwa 25 Prozent
verloren hat. Zum Börsenschluss am Freitag fielen Novo Nordisk um
3,9 Prozent./ajx/nas