Aktien Frankfurt Ausblick: Dax rutscht weiter ab - Großer Verfall an Terminbörse
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax verliert vor dem
Wochenende die Marke von 20.000 Punkten wohl aus den Augen und setzt
seine Korrektur fort. Eine Stunde vor dem Xetra-Start signalisierte
der X-Dax als Indikator für den Dax am Freitag ein
Minus von 0,6 Prozent auf 19.848 Punkte.
Damit zeichnet sich nach dem jüngsten Rekord bei 20.522 Punkten der
sechste Verlusttag in Folge ab. Die mittelfristige
50-Tage-Durchschnittslinie bei derzeit 19.582 Punkten gerät ins
Blickfeld. Der EuroStoxx 50 , der Leitindex der
Eurozone, wird am Freitag 0,7 Prozent tiefer erwartet.
Am Mittwochabend hatte die US-Notenbank Fed mit ihrer Zinsprognose
die Gewinnmitnahmen der Anleger deutlich befeuert. Dem Kursgewitter
in den USA hatten sich die europäischen Börsen am Donnerstag
angeschlossen. Wegen der hartnäckig erhöhten Inflation muss man sich
in den USA im kommenden Jahr auf weniger Zinssenkungen einstellen
als bislang erhofft.
Für zusätzliche Kursschwankungen sorgt nun der große Verfallstag an
den Termin- und Derivatebörsen. Vom "großen Verfall" oder auch
"vierfachen Verfall" sprechen Börsianer, wenn Optionen und Futures
auf Indizes und einzelne Aktien am selben Tag verfallen. Die
plötzliche Rückkehr des Dax unter 20.000 Punkte dürfte viele
überrascht haben.
Der US-Sportartikelhersteller Nike überzeugte mit
seinem Quartalsbericht. Davon konnten sich die Anleger des deutschen
Rivalen Adidas aber erst einmal nichts kaufen, die
Titel verloren auf Tradegate vorbörslich 0,8 Prozent verglichen mit
dem Xetra-Schluss.
JPMorgan stufte die Anteile von Fraport von "Neutral"
auf "Overweight" hoch. Die Unsicherheit habe abgenommen, schrieb
Analystin Elodie Rall in Reaktion auf die Entgeltvereinbarung mit
Airlines für die kommenden vier Jahre. Fraport gewannen auf
Tradegate 1,5 Prozent.
Teamviewer wurde dagegen von Goldman Sachs von "Buy"
auf "Neutral" abgestuft. Seine Kaufempfehlung für die Papiere des
Software-Anbieters habe unter anderem auf der Aussicht auf
Aktienrückkäufe basiert, schrieb Analyst Mohammed Moawalla.
Ausschüttungen seien aber angesichts der Übernahme von 1E unsicherer
geworden. Auf Tradegate verloren Teamviewer 2,6 Prozent.
Die Aktien des Baumarktkonzerns Hornbach Holding
büßten nach Quartalszahlen und gesenkter Umsatzprognose auf
Tradegate 5 Prozent ein. Die Kennziffern lägen deutlich unter den
Erwartungen, sagten Börsianer./ajx/jha/