ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: EuroStoxx leicht im Minus vor den Feiertagen
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Am Tag vor Heiligabend hat der
europäische Leitindex EuroStoxx 50 leicht
nachgegeben. Nicht für alle ist dieser Montag der letzte Handelstag
vor Weihnachten. In Paris und London wird am Dienstag verkürzt
gehandelt.
Vor den Feiertagen sind die Handelsvolumina jedoch bereits insgesamt
dünn. Die Zinsentscheidungen der weltweit wichtigsten Notenbanken
sind gefallen. Zuletzt sorgte für Aufmerksamkeit, dass in den USA
die Fed für 2025 weniger Zinssenkungen in Aussicht gestellt hat als
von den meisten Finanzmarktakteuren erwartet.
Der EuroStoxx fiel am Montag um 0,19 Prozent auf 4.852,93 Punkte.
Der britische Leitindex FTSE 100 legte um 0,22
Prozent auf 8.102,72 Punkte zu. In der Schweiz stieg der SMI
um 0,91 Prozent auf 11.488,28 Zähler.
Europaweit hatte der Pharmasektor die Nase vorn. Er
profitierte von einer Kurserholung der Novo-Nordisk-Aktien
nach dem heftigen Tagesverlust am Freitag. Die
Papiere legten in Kopenhagen um 5,7 Prozent zu. Vor dem Wochenende
waren die Anteilscheine des Diabetesspezialisten zeitweise um fast
30 Prozent eingebrochen, aus dem Handel gegangen waren sie mit einem
Verlust von fast 21 Prozent. Enttäuschende Studienergebnisse zum
Abnehmmittel CagriSema waren als Grund genannt worden.
In den Blick rückte zudem eine Übernahme in Großbritannien. Der
Versicherer Aviva hatte die Akquisition des Auto- und
Hausratversicherers Direct Line formell bekannt
gegeben. Die beiden Unternehmen hatten sich bereits zuvor auf eine
aufgebesserte Offerte geeinigt, die nun verkündet wurde. Während
Direct Line um fast vier Prozent stiegen, legten Aviva um gut ein
Prozent zu. Die Übernahme schaffe eine Balance, die für beide
Unternehmen wertschaffend sein dürfte, kommentierte Analyst Matt
Britzman von Hargreaves Lansdown.
Unter den schlechtesten Werten im EuroStoxx fielen Prosus
um 1,5 Prozent. Die niederländische
Internet-Beteiligungsholding will das Online-Reisebüro Despegar
übernehmen. Dessen Aktien legten zuletzt um fast ein
Drittel zu.
In Oslo sackten die Aktien von Nel um 6,3 Prozent auf
2,85 norwegische Kronen ab. Die US-Investmentbank Goldman Sachs
hatte die Kaufempfehlung für die Papiere gestrichen und das Kursziel
auf 3 Kronen halbiert. Die Entwicklung im Bereich grüner Wasserstoff
bleibe angesichts der weiter schleppenden Vergabe neuer Aufträge
sowie Kündigungen reservierter Produktionskapazitäten hinter den
Erwartungen zurück, schrieb Analyst Michele della Vigna.
Verantwortlich dafür seien regulatorische Unsicherheiten in den
wichtigen Märkten USA und Europäische Union, Ungewissheiten mit
Blick auf Infrastruktur und Netzwerke sowie die hohen Zinsen. Die
globale Nachfrage sei geringer als von ihm bisher erwartet./la/he