FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der starken Kursentwicklung im
vergangenen Jahr war für die Besitzer deutscher Nebenwerte auf
Indexebene 2024 nichts zu holen. Der SDax beendete
das Börsenjahr mit einem Minus von 1,8 Prozent auf 13.711,33 Punkte.
Damit blieb der Nebenwerte-Index deutlich hinter dem Leitindex Dax
zurück, der 2024 um fast 20 Prozent zulegte.
Im Mai und im Juni schaffte es der SDax jeweils kurzzeitig über
15.300 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit Anfang 2022.
Anschließend ging es aber steil bergab. Im August rutschte der Index
kurzzeitig unter 13.000 Punkte. Anschließend stabilisierte er zwar
sich wieder über dieser runden Marke. Von seinem im November 2021
erreichten Rekordhoch von 17.450 Punkten ist der SDax aber noch
immer weit entfernt.
Die größten Gewinner und Verlierer des Jahres aus dem SDax in der
Übersicht:
1. Alzchem +119,2% - Mehr als verdoppelt hat sich der
Kurs des Herstellers von Spezialchemikalien im Börsenjahr 2024. Nach
einem zähen Jahresauftakt zogen die Papiere im März an, nach oben
getrieben von einem Gewinnsprung 2023 und einer höheren Dividende.
Im Oktober trieben die Aufnahme der Aktien in den SDax und ein
Ausbau der Produktion den Kurs weiter hoch. Anfang Dezember
erreichte er mit knapp 65 Euro den höchsten Stand seit sieben
Jahren.
2. Süss Microtec +75,6% - Der nicht zuletzt von
Künstlicher Intelligenz entfachte Hype in der weltweiten
Halbleiterbranche erfasste auch Süss Microtec. Die Aktien des
Herstellers fotolithografischer Geräte für die Chip-Fertigung
kannten bis Juli nur den Weg nach oben. Bei über 70 Euro wurde die
Luft dann aber dünner, auch im Oktober reichte es nicht zu einem
nachhaltigen Überschreiten der Zone um 70 Euro. Mit knapp 50 Euro
notierten die Titel am Ende deutlich darunter.
3. Flatexdegiro +32,3% - Ein starkes Auftaktquartal
2024 und mehr Zuversicht für den weiteren Jahresverlauf ließen den
Aktienkurs Ende April in nur zwei Tagen um fast 30 Prozent nach oben
schießen. Mitte Dezember markierten sie den höchsten Stand seit Mai
2022. Kurz darauf meldete der Online-Broker den Einstieg in den
Handel mit Kryptowährungen - eines der kurstreibenden Börsenthemen
2024 überhaupt.
68. Stabilus -51% - Anfang Februar erklommen die
Aktien des Herstellers von Gasdruckfedern und hydraulischen Dämpfern
noch ein Hoch seit zwei Jahren. Dann aber setzte nicht zuletzt die
Schwäche der Automobilindustrie den Kurs unter Druck. Mitte Juni
ließ eine Gewinnwarnung den Kurs absacken, anschließend ging es
weiter bergab. Zuletzt vermied die Aktie nur haarscharf den Rückfall
auf ein Tief seit neun Jahren.
69. Verbio -60,4% - Die Anteilscheine des Herstellers
von Biokraftstoffen rutschten kurz vor Ende eines verlustreichen
Jahres erstmals seit 2020 wieder unter die Marke von 10 Euro. Schon
zum Jahresauftakt war der Kurs unter die Räder geraten, nicht
zuletzt wegen der Deutschen Bank, die die Aktien von "Buy" auf
"Sell" abstufte. Im weiteren Verlauf belastete die andauernde
Schwäche der Biodieselpreise den Kurs immer mehr.
70. SMA Solar -77,6% - Schwankungsfreudig wie eh und
je zeigten sich auch 2024 die Aktien des Herstellers von
Wechselrichtern für Solaranlagen. Vor allem die Konkurrenz aus China
und große Lagerbestände machten die Papiere zum größten Verlierer im
SDax. Im Jahr 2022 hatten sie noch fast 80 Prozent gewonnen. Mitte
Juni dieses Jahres ließ eine massive Umsatz- und Gewinnwarnung den
Aktienkurs nach unten rauschen. Mitte November schraubten die
Nordhessen ihre Ziele weiter nach unten und kündigten den Abbau von
1.100 Stellen an, was der Aktie ein Tief seit dem Jahr 2015
einbrockte./bek/gl/mis