ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Mehrheitlich Verluste
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Die wichtigsten europäischen
Aktienmärkte haben am Montag bei dünnen Umsätzen überwiegend im
Minus geschlossen. Für die meisten Börsen geht an diesem Handelstag
aber ein weiteres positives Jahr zu Ende. An den Börsen in London,
Paris und Madrid kann am Dienstag noch ein letztes Mal im Jahr 2024,
wenn auch kürzer als üblich, gehandelt werden. In Zürich geht das
Geschäft hingegen erst im nächsten Jahr weiter.
Der EuroStoxx 50 schloss mit einem Verlust von 0,60
Prozent bei 4.869,28 Punkten und verzeichnet bisher ein Jahresplus
von knapp acht Prozent. Der schweizerische SMI stieg
am Montag letztlich um 0,10 Prozent auf 11.600,90 Zähler. Der Gewinn
im Jahr 2024 summiert sich auf gut vier Prozent. Der britische FTSE
100 gab am Montag um 0,35 Prozent auf 8.121,01 Punkte
nach. Sein bisheriger Jahresgewinn beläuft sich auf gut 5 Prozent.
In Paris, wo der Cac 40 am Montag rund 0,6 Prozent
einbüßte, steht für das abgelaufene Jahr ein Verlust von rund drei
Prozent zu Buche. Die nach Deutschland größte Volkswirtschaft der
Euroregion ist hoch verschuldet und steckt nach dem Sturz der
Regierung von Premierminister Michel Barnier politisch tief in der
Krise. Der Sparhaushalt für das neue Jahr wurde bislang immer noch
nicht verabschiedet.
Unter den Branchen hatten die Bankaktien am Montag die Nase vorn und
so verhält es sich auch im Gesamtjahr. Angetrieben von der
Zinsentwicklung ging es für den europäischen Bankenindex 2024 um
mehr als 25 Prozent nach oben. Unter den einzelnen Aktien in Europa
legten BMPS um etwa 110 Prozent zu. Das italienische
Kreditinstitut hatte nach 13 Jahren die Dividendenzahlungen wieder
aufgenommen und Konkurrentin Banco BPM im Rahmen
einer staatlichen Privatisierung einen Anteil an der BMPS erworben.
Banco BPM stiegen 2024 um mehr als 62 Prozent.
Im Blick standen auch Übernahmehoffnungen. So interessiert sich die
italienische Unicredit für die Commerzbank
und stieg in größerem Umfang bei dem deutschen
Finanzinstitut ein. In Spanien machte BBVA ein
Übernahmeangebot für den kleineren Konkurrenten Banco Sabadell
. Besonders gefragt waren 2024 außerdem
Rüstungspapiere. Dazu trug neben dem weiter andauernden Krieg in der
Ukraine auch der im Nahen Osten bei. Zudem stehen die
Nato-Mitgliedsstaaten unter Druck, ihre Ausgaben zu erhöhen.
Der Autosektor zählte mit minus 12 Prozent zu den Branchenverlierern
des Jahres 2024, wobei Stellantis mit einem
Kursverlust von 40 Prozent besonders deutlich absackte. Die
Autobauer in Europa litten und leiden vor allem unter der wachsenden
Stärke der chinesischen Konkurrenz bei E-Fahrzeugen. Zudem belasten
Sorgen vor Zöllen durch die USA unter Donald Trump, der in Kürze
erneut zum US-Präsidenten ernannt werden wird und seine
America-First-Politik wieder vorantreiben will. Stellantis musste
zudem einen Einbruch bei Autoverkäufen in den USA verkraften,
Finanzchefin Natalie Knight nahm ihren Hut und Carlos Tavares trat
Anfang Dezember überraschend als Vorstandschef zurück.
Anteilscheine von Luxusgüterherstellern hatten ein schweres Jahr,
denn Sorgen um die Nachfrage in China belasten nach wie vor. Für
Kering ging es um rund 40 Prozent abwärts, LVMH
verloren rund 14 Prozent./edh/he