ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax auf Tageshoch über 20.000 Punkten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist am Donnerstag mit
frischem Schwung in das neue Börsenjahr gestartet. Die Hürde von
20.000 Punkten ist wieder genommen. Über weite Strecken im
Handelsverlauf bremsten allerdings trübe Konjunkturdaten aus China.
Dort hat sich die Stimmung im Verarbeitendem Gewerbe im Dezember
deutlich verschlechtert.
Letztlich ging das Börsenbarometer auf Tageshoch, mit einem Plus von
0,58 Prozent auf 20.024,66 Zähler, aus dem Handel. Leichte
Unterstützung kam von einem freundlichen Handelsstart in den USA.
Die Umsätze hierzulande waren allerdings weiterhin dünn.
Aussagekräftigere Kurse wird es wohl erst in einigen Tagen geben,
wenn die Investoren wieder verstärkt an die Märkte zurückkehren.
Zum Rekordhoch Mitte Dezember bei etwas über 20.500 Punkten fehlen
dem Dax noch rund 500 Punkte. Das Jahr 2024 hatte er aber mit einem
Gewinn von knapp 19 Prozent abgeschlossen. Da die ersten Tage und
Wochen eines neuen Börsenjahres in der Regel von Optimismus und
Kapitalzuflüssen begleitet werden, wie Marktbeobachter Jürgen Molnar
vom Broker Robomarkets schreibt, hat der Leitindex durchaus weiteres
Potenzial.
Der MDax ging mit plus 0,51 Prozent auf 25.718,85
Zähler aus dem Tag. Molnar zufolge könnte 2025 die Zeit der
Unternehmen aus der zweiten und dritten Börsenreihe sein. Er
erwartet politischen Rückenwind aus Berlin und sieht in den hinteren
Reihen daher "sehr viel Aufholpotenzial". Schließlich war 2024 für
den Index der mittelgroßen Werte schlecht gelaufen, ebenso wie für
den Nebenwerte-Index SDax . Beide hatten auf
Jahressicht nachgegeben.
Airbus nahmen mit plus 3,7 Prozent die Dax-Spitze
ein. Analysten rechnen mit starken Auslieferungszahlen im Dezember.
Das selbst gesteckte Jahresziel des Flugzeugbauers von 770
ausgelieferten Maschinen wird Kreisen zufolge aber knapp verfehlt.
Aktien von Autobauern gaben im Dax besonders deutlich nach. BMW
, Mercedes und Volkswagen
verloren zwischen 1,1 und 1,9 Prozent. Starke
Absatzzahlen chinesischer Elektrofahrzeug-Hersteller belasten. Vor
allem "BYD gab zum Jahresende 2024 Vollgas", wie die Experten des
Börsenbriefs "Bernecker-Daily" schrieben.
Abwärts ging es außerdem für die Papiere des Konsumgüter- und
Klebstoffherstellers Henkel mit minus 1,8 Prozent.
Der Hersteller von Industrieklebstoffen aus den USA verfehlte mit
seinen gesenkten Prognosen für das bereinigte Jahresergebnis je
Aktie (EPS) und das operative Ergebnis (Ebitda) die
durchschnittlichen Analystenschätzungen.
Den MDax führte Hellofresh mit plus 8,0 Prozent an.
Laut Börsenbrief-Autor Hans Bernecker könnte es den Kurs weiter
antreiben, dass der Kochboxen-Lieferant mit neuen Schnellmahlzeiten
in die Domäne der Fast-Food- und Tiefkühlanbieter vorstoßen will.
Mutares sprangen im SDax um 12,1 Prozent hoch. Die
Beteiligungsgesellschaft knüpfte mit dem Kauf des spanischen
Industriedienstleisters Nervión an eine Serie von Übernahmen an.
Der EuroStoxx 50 gewann 0,45 Prozent auf 4.917,88
Punkte, während der FTSE 100 in Großbritannien um
etwas mehr als ein Prozent zulegte. In der Schweiz blieb die Börse
weiter geschlossen. In den USA legte der Dow Jones Industrial
um 0,2 Prozent zu, die technologielastigen
Nasdaq-Indizes stiegen etwas deutlicher.
Der Euro fiel und wurde am Abend mit 1,0260 US-Dollar
gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf
1,0321 (Dienstag: 1,0389) Dollar fest. Der Dollar kostete damit
0,9688 (0,9625) Euro.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,31 Prozent am Montag auf
2,29 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,19
Prozent auf 126,13 Punkte. Der Bund-Future sank
zuletzt um 0,08 Prozent auf 133,18 Zähler./ck/he