Aktien Europa: EuroStoxx steigt - Chipwerte ziehen dank KI-Fantasie an
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Der EuroStoxx 50 ist
am Montag mit Gewinnen in die erste volle Handelswoche des Jahres
gestartet. Der Leitindex der Eurozone stieg bis zum Mittag um 0,73
Prozent auf 4.906,86 Punkte.
Als Antrieb verwiesen Börsianer zum einen auf die Aussicht auf
weitere Kursgewinne an der Wall Street. Zum anderen erwies sich das
Boom-Thema Künstliche Intelligenz (KI) einmal mehr als ein
wesentlicher Treiber der Aktien aus der Halbleiterbranche, was auch
positiv auf den Gesamtmarkt abfärbte.
Der britische FTSE 100 gab hingegen um 0,18 Prozent
auf 8.209,27 Punkte nach. Hier wirkten sich Kursverluste bei den
Aktien von Unilever und Rolls-Royce negativ aus. In Zürich fiel der
Leitindex SMI um 0,17 Prozent auf 11.603,70 Zähler.
Aus Branchensicht hatten europaweit Technologiewerte
die Nase vorn mit einem Plus von 2,4 Prozent. Der US-Softwarekonzern
Microsoft hatte in einem Blog-Eintrag angekündigt,
allein im bis Ende Juni laufenden Geschäftsjahr rund 80 Milliarden
US-Dollar in den Ausbau von KI-Rechenzentren stecken zu wollen. Das
ließ die Kurse der Chip-Titel diesseits des Atlantiks zulegen. So
zogen unter den besten Werten im EuroStoxx Infineon
und ASML um jeweils 4,6 Prozent an.
Am unteren Ende der Branchenübersicht fielen Aktien aus dem Bereich
Lebensmittel und Getränke um ein Prozent. Als
Belastung für den ganzen Sektor erwies sich eine Abstufung der
Papiere von Royal Unibrew durch die britische
Investmentbank Barclays. Die Aktien des Braukonzerns büßten in
Kopenhagen 3,5 Prozent ein.
In London verloren die Anteilsscheine von Unilever
mehr als zwei Prozent. Aus Bewertungssicht rückten die Papiere des
Konsumgüterherstellers näher an die Spitze des Sektors, was nicht
gerechtfertigt sei, schrieb Analyst James Edwardes Jones von der
kanadischen Bank RBC. Das Verhältnis von Chancen und Risiken neige
sich zur negativen Seite hin, denn das Absatzpotenzial reiche wohl
nicht aus, um das Wachstumsziel zu erreichen, zumal dem Unternehmen
auch die Marktdominanz fehle.
Die Aktien von Rolls-Royce fielen um 2,5 Prozent und
litten damit ebenfalls unter einem Analystenkommentar. Der Experte
Charles Armitage von der US-Bank Citigroup hatte seine
Kaufempfehlung für die Papiere des Flugzeugtriebwerkbauers
gestrichen. Nach der Kurserholung seit den Corona-Tiefs näherten
sich die Aktien ihrem fairen Wert, hieß es./la/jha/