Aktien Europa: Anleger sind vorsichtig vor US-Arbeitsmarktdaten
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Der europäische Aktienmarkt hat am
Donnerstag keine großen Sprünge gemacht. Der EuroStoxx 50
notierte gegen Mittag mit 5.001 Punkten 0,1 Prozent
im Plus.
Außerhalb des Euroraums zog der britische FTSE 100
dank starker Rohstoffwerte um 0,66 Prozent auf 8.301,21 Punkte an,
während der Schweizer Leitindex SMI um 0,4 Prozent
auf 11.924,21 Punkte kletterte.
Marktexperte Andreas Lipkow sprach von Zurückhaltung. "Zu groß sind
die Gefahren von negativen Überraschungen oder Ausreißern aus den
Erwartungswerten", betonte er mit Blick auf den
US-Arbeitsmarktbericht am morgigen Freitag. Die Zahlen sind einer
der wichtigsten Taktgeber für die US-Geldpolitik.
Stärkster Sektor waren die Rohstoffwerte. Die australische
Handelsbilanz hatte verstärkte Exporte gezeigt. Dies wurde als
Signal erhöhter Rohstoffnachfrage aus China interpretiert. Auch
Ölwerte waren gesucht. So gewann Shell 1,8 Prozent.
Rückenwind lieferte eine Kaufempfehlung der UBS.
Finanzdienstleister bauten ihre Gewinne aus. Die Aktien des
Schwergewichts UBS gewannen 1,9 Prozent und
überwanden erstmals seit der Finanzkrise 2008 wieder die Marke von
30 Franken. Auch Pharmawerte profitierten von den Gewinnen eines
Schweizer Standardwertes.
Roche stoßen nach einem schwachen Vorjahr wieder auf
mehr Interesse und kletterten um 1,7 Prozent. Gründe dafür dürften
unter anderem Zulassungserfolge sein. Auch die vor dem Abschluss
stehende Übernahme des Zelltherapie-Experten Poseida kommt am Markt
offenbar gut an.
Am Ende des Feldes bewegten sich dagegen die Einzelhandelswerte.
Hier standen Marks & Spencer und Tesco
unter Druck. Analysten lobten zwar die jüngsten Geschäftszahlen der
beiden britischen Einzelhändler, verwiesen aber auch auf den starken
Lauf im Vorjahr. Zudem habe Tesco seinen Ausblick nur bestätigt.
Marks & Spencer sanken um 6,4 Prozent, Tesco um 1,5 Prozent.
Ansonsten bewegten Analysen die Kurse. Adecco büßten
4,9 Prozent ein, nachdem die UBS das Kursziel deutlich gesenkt
hatte. Swatch sanken um 3,3 Prozent. Hier belastete
eine Abstufung durch RBC.
Unter den kleineren Werten waren unterdessen DocMorris
gefragt. Der gebeutelte Titel erholte sich um 7,9
Prozent. Der Erfolg des elektronischen Rezepts in Deutschland hatte
Konkurrent Redcare Pharmacy 2024 einen Wachstumsschub
verschafft./mf/mis