ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Zinssorgen nach US-Daten belasten
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Ein starker US-Arbeitsmarktbericht
hat am Freitag auch die Aktienkurse in Europa ins Minus gedrückt.
Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima, dem zufolge
die Inflationserwartungen der US-Verbraucher zugenommen haben,
schürte ebenfalls die Sorgen der Anleger vor weiter hohen Zinsen.
Zudem gebe es anderthalb Wochen vor dem Amtsantritt von US-Präsident
Donald Trump immer noch massive Unsicherheiten über die Details
seiner Politik, schrieb Paul Asworth, Chefökonom für Nordamerika bei
Capital Economics.
Der EuroStoxx 50 konnte seine zeitweisen Kursgewinne
nicht behaupten. Zum Handelsende notierte er 0,81 Prozent im Minus
bei 4.977,26 Punkten. Auf Wochensicht gewann der Leitindex der
Eurozone hingegen 2,2 Prozent. Dank der positiven Kursentwicklung
seit dem Jahreswechsel konnte er auf die 2024 deutlich besser
gelaufenen US-Indizes ein wenig Boden gut machen. In New York stehen
im noch jungen Börsenjahr 2025 Verluste zu Buche.
Der Londoner FTSE 100 sank am Freitag letztlich um
0,86 Prozent auf 8.248,49 Punkte, während der Züricher SMI
um 1,13 Prozent auf 11.791,91 Punkte nachgab.
In den USA war im Dezember die Beschäftigung stärker gestiegen als
gedacht und die Arbeitslosenquote überraschend etwas gefallen. Die
US-Notenbank Fed habe daher vorerst keinen Grund, die Zinsen weiter
zu senken, sagte VP-Bank-Chefvolkswirt Thomas Gitzel. Laut Peter
Graf, oberster Anlagestratege bei Nikko Asset Management Americas,
könnte der aktuelle Arbeitsmarktbericht gar das Ende dieses
Lockerungszyklus der Fed einläuten. Selbst eine Zinserhöhung der
amerikanischen Währungshüter hält er als nächsten Schritt nicht mehr
für ausgeschlossen.
Im europäischen Branchentableau dominierten am
Freitag die Verlierer das Bild. Am härtesten traf es die
Lebensmittel- und Getränkehersteller, deren Sektorindex
auf den tiefsten Stand seit April 2020 abrutschte.
Ähnlich stark standen die Versorger unter Druck.
Dagegen zählten Autotitel zu den wenigen Gewinnern.
Hier ragten Mercedes-Benz mit 3,7 Prozent Aufschlag
hervor. Die Stuttgarter hatten im abgelaufenen Jahr zwar weniger
Fahrzeuge als im Jahr davor verkauft. In der jüngsten Kursschwäche
dürfte dies aber bereits eingepreist sein.
Bei Airbus reichte es für einen Kursanstieg um 0,6
Prozent. Der weltgrößte Flugzeughersteller ist seinem kriselnden
US-Rivalen Boeing 2024 trotz knapper Bauteile noch
weiter enteilt. Insgesamt fanden im abgelaufenen Jahr 766
Airbus-Maschinen den Weg zu den Kunden - 31 mehr als im
Vorjahr./gl/he