ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Dax legt vor US-Inflation weiter zu
FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt hält die jüngste
Aufwärtsbewegung kurz vor den Inflationsdaten aus den USA an. Der
Dax legte innerhalb der ersten Handelsstunde 0,28
Prozent auf 20.327 Punkte zu und blieb damit in Sichtweite zu seinem
bisherigen Rekord, der mit knapp 20.523 Punkten vor Weihnachten
aufgestellt wurde. Allerdings blieb er unter seinem Vortagshoch.
In der zweiten deutschen Börsenreihe legte der MDax
am Mittwoch etwas deutlicher um 0,64 Prozent auf 25.328 Punkte zu.
Anleger sehen hier Nachholbedarf, denn anders als der Dax hat er
2024 keine Gewinne verzeichnet und auch im neuen Jahr liegt er
bislang im Minus. Auf Eurozonen-Ebene legte der Leitindex EuroStoxx
am Morgen jedoch nur knapp um 0,1 Prozent zu.
Am Nachmittag stehen die wichtigen Verbraucherpreise aus den
Vereinigten Staaten auf dem Programm. Die sind wichtig, weil sich
ein Mix aus Zins-, Inflations- und Zollsorgen hartnäckig in den
Köpfen der Anleger hält. "Unsere Volkswirte gehen davon aus, dass
die Dezemberdaten keine klare Entspannung an der Preisfront
signalisieren werden", erwähnte am Morgen Commerzbank-Expertin Antje
Praefcke.
Die UBS rechnet damit, dass es in den kommenden Wochen und Monaten
weiterhin zu Schwankungen an den Aktienmärkten kommen wird -
entweder wegen aktueller Wirtschaftssignale oder wegen Neuigkeiten
zur Politik von Donald Trump, der am kommenden Montag ein zweites
Mal das Amt des US-Präsidenten übernimmt. Generell bleibe der Trend
aber vorteilhaft für Aktien, denn die Stärke der US-Wirtschaft
bleibe ein unterstützender Faktor für die Unternehmensgewinne. Am
Mittwoch könnte sich dies schon zeigen, wenn amerikanische Banken
die Berichtssaison einläuten.
Nachrichtlich bedingt setzten die Aktien von Nordex
ihren jüngsten Aufwärtsschwung fort mit einem Anstieg um fast zwei
Prozent. Nach diversen länderbezogenen Mitteilungen in den
vergangenen Tagen lieferte der Hersteller von Windkraftanlagen nun
einen Gesamtüberblick, was die Auftragsentwicklung im vierten
Quartal betrifft. Analyst Constantin Hesse vom Analysehaus Jefferies
urteilte, die schon hohen Erwartungen seien nochmals deutlich
übertroffen worden.
Ein wichtiges Thema bleiben ansonsten Meinungen von Anlageexperten,
die derzeit ihre Empfehlungen für 2025 neu sortieren. Dies zeigte
sich vor allem bei Auto1 , die um fast fünf Prozent
hochsprangen nach einer Kaufempfehlung von Goldman Sachs. Obwohl der
Gebrauchtwagenhändler schon der beste MDax-Wert war, werde das
Potenzial aber immer noch unterschätzt, argumentierte Analyst James
Tate.
Auto1 auf der Fährte waren im MDax die Aktien von Nemetschek
, die um fast vier Prozent anzogen wegen einer
Kaufempfehlung von Kepler Cheuvreux. Die Franzosen stuften mit SAP
parallel auch das größte Dax-Schwergewicht auf "Buy"
hoch. Auf Rekordniveau half dies dem Kurs der Walldorfer aber nicht
mehr groß.
Zum Spitzenreiter im Dax wurde Continental mit einem
Anstieg um drei Prozent. UBS-Analyst David Lesne erklärte den
Anlegern in einem aktuellen Kommentar, warum das nach der Abspaltung
des Autozuliefer-Bereichs demnächst eigenständige Reifengeschäft aus
seiner Sicht einen Bewertungsaufschlag gegenüber dem Konkurrenten
Michelin verdient habe. Der Experte bestätigte
Continental als "Top-Kaufidee". Zudem empfiehlt nun auch Kepler
Cheuvreux die Papiere.
Für negative Schlagzeilen sorgte dagegen Borussia Dortmund
mit einer desaströsen sportlichen Entwicklung. Bei
dem Fußballclub bedeutete eine überraschende 2:4-Niederlage gegen
den Bundesliga-Abstiegskandidaten Kiel am Vorabend die schon zweite
Niederlage im neuen Jahr. Der Kurs brach daraufhin um zehn Prozent
ein. Unter der 3-Euro-Marke kosteten die Papiere so wenig wie seit
2013 nicht mehr./tih/mis