Aktien Europa: Gewinne von Luxuswerten stützen die Börsen
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen haben am
Donnerstag zugelegt. Deutliche Gewinne der Luxuswerte stützten. Der
EuroStoxx 50 gewann gegen Mittag 0,96 Prozent auf
5.080,49 Punkte. Außerhalb des Euroraums stieg der Schweizer
Leitindex SMI um 0,69 Prozent auf 11.863,35 Punkte.
Der britische FTSE 100 zog um 0,9 Prozent auf
8.375,59 Punkte an.
Die Börsen profitierten zudem von den Nachrichten am Vortag. "Der
gestrige Handelstag hat mal wieder eindrucksvoll gezeigt, wie
schnell sich Stimmung und Trends an der Börse drehen können",
stellte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets
fest. "Die Kombination aus starken Zahlen aus dem US-Bankensektor
und einer erstmals seit Juli vergangenen Jahres wieder rückläufigen
Kerninflation in den USA sorgte für ein Kursfeuerwerk."
Der Konsumgütersektor, in dem die Luxuswerte enthalten sind, stand
am Donnerstag mit weitem Abstand an der Spitze. Starke Zahlen von
Richemont wirkten als Initialzündung. Der Schweizer
Luxusgüterkonzern hatte im Weihnachtsquartal den Umsatz deutlich
gesteigert und damit die Markterwartungen übertroffen. Richemont
sprangen darauf um 16 Prozent. LVMH profitierten
zudem von einer Hochstufung auf "Buy" durch die Bank of America,
während Kering vom Verkauf von drei Immobilien in
Paris an die Private-Equity-Firma Ardjan gestützt wurden. Beide
Aktien verzeichneten ein Plus von über sieben Prozent.
Gefragt waren zudem Technologieaktien. Neben den Vorgaben der
entsprechenden US-Titel halfen auch die Zahlen von TSMC
. Die Taiwaner hatten dank der ungebrochen starken
Nachfrage nach Computer-Hardware Ende 2024 einen Gewinnsprung
verzeichnet. Aktien des Sektor-Schwergewichts ASML ,
einem Anlagenbauer für die Chipindustrie, kletterten um 3,1 Prozent
nach oben.
Während die zinssensiblen Immobilientitel weiter anzogen, litten
Telekomaktien unter der Schwäche von Nokia . Die
US-Investmentbank Goldman Sachs hatte die Aktie von "Neutral" auf
"Sell" abgestuft. Nach einer stark überdurchschnittlichen
Kursentwicklung begründete Analyst Alexander Duval die Abstufung mit
der Bewertung der Papiere des Netzwerkausrüsters. Nokia fielen um
3,7 Prozent.
Schwach waren auch Geberit mit vier Prozent Minus.
Die Umsatzzahlen des Sanitärherstellers kamen schlecht an, da die
erhoffte positive Überraschung ausgeblieben war./mf/mis