Wiener Börse - ATX geht sehr fest ins Wochenende / Wochenplus von 3,5 Prozent - Wifo revidiert Konjunkturprognose für Österreich nach unten - Positive Impulse von Daten aus China und USA
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Die Wiener Börse hat den Handel am Freitag mit klaren Kursgewinnen beendet. Der heimische Leitindex ATX schloss um 1,47 Prozent fester auf 3.780,50 Einheiten, auf Wochensicht verbuchte er ein Plus von 3,5 Prozent. Der breiter gefasste ATX Prime gewann am Freitag 1,48 Prozent auf 1.885,13 Zähler. Auch das europäische Umfeld ging höher ins Wochenende, Rückenwind kam zudem von einer freundlich gestimmten Wall Street.
Selbst eine eingetrübte Konjunkturprognose für die heimische Wirtschaft konnte die gute Stimmung am Freitag nicht schmälern: Das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) revidiert seine Wachstumsprognose für die Jahre 2025 bis 2029 nach unten. Österreichs Wirtschaft werde in dem Zeitraum im Schnitt und inflationsbereinigt nur um 1,0 Prozent jährlich wachsen, zuletzt waren die Ökonomen noch von einem durchschnittlichen realen Wachstum von 1,3 Prozent ausgegangen.
Für positive Impulse sorgten frische Konjunkturdaten aus China: Chinas Wirtschaft ist im vergangenen Jahr nach offiziellen Angaben um fünf Prozent gewachsen. Damit wurde das Wachstumsziel der Regierung von "rund fünf Prozent" erreicht. Mit der Amtseinführung von Donald Trump in den USA könnte allerdings Gegenwind für Chinas konjunkturelle Entwicklung drohen.
Der designierte US-Präsident hat China bereits mit neuen Zöllen gedroht, die den gegenseitigen Handel belasten würden. Trumps Amtseinführung findet am Montag statt, wenn in den USA der Handel am "Martin Luther King Day" pausiert.
Zudem wurden am Nachmittag auch US-Konjunkturdaten veröffentlicht: Die US-Firmen haben im Dezember überraschend viel hergestellt. Die Produktion von Industrie, Versorgern und Bergbau kletterte kräftig um 0,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat, Experten hatten nur mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet.
Neuigkeiten gab es am heimischen Aktienmarkt bei Rosenbauer: Das Konsortium namens Robau rund um KTM-Macher Stefan Pierer, Red-Bull-Erben Mark Mateschitz und Raiffeisen Oberösterreich hat am Freitag zur Hälfteübernahme des Löschfahrzeugherstellers ein Pflichtangebot für sämtliche Anteile veröffentlicht. Der Angebotspreis beträgt 35 Euro pro Aktie. Die Aktien von Rosenbauer schlossen prozentuell unverändert bei 34,50 Euro.
Gute Neuigkeiten meldete der Flughafen Wien. Der Airport hat im vergangenen Jahr mit 31,72 Millionen Passagieren ein Rekordhoch eingeflogen. Die Aktien wechselten mehrmals die Vorzeichen und gingen um 0,4 Prozent tiefer aus dem Handel.
Von Analystenseite gab es ein Update zu Schoeller-Bleckmann. Die Wertpapierexperten der Erste Group haben das Kursziel für die Aktien des Ölfeldausrüsters von 58,5 auf 50,5 Euro gekürzt, gleichzeitig aber das Rating "Buy" bestätigt. Die Papiere kletterten um 3,1 Prozent auf 33,50 Euro. Auch die Titel von Branchenkollege OMV verbesserten sich um 1,2 Prozent.
Mit Blick auf die Branchentafel zeigten sich Aktien aus der Baubranche gesucht. Papiere von Baustoff-Hersteller Wienerberger kletterten in einem freundlichen europäischen Branchenumfeld um 4,2 Prozent. Beim Baustoffkonzern wurde eine Personalie gemeldet: Der Aufsichtsrat des weltgrößten Ziegelherstellers Wienerberger hat das Vorstandsmandat von Konzernchef Heimo Scheuch bis 2029 verlängert. Daneben konnten auch die Papiere der Baukonzerne Strabag (plus 2,7 Prozent) und Porr (plus 2,5 Prozent) kräftig zulegen.
Auch Versorger gewannen deutlicher als der Gesamtmarkt. EVN verteuerten sich um 2,5 Prozent, Verbund verbuchten einen Aufschlag von 3,3 Prozent.
kat/ste
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