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WDH/ROUNDUP: Munich Re sieht bei Gewinn noch nicht das Ende der Fahnenstange

(Im letzten Satz des 1. Absatzes wurde eine Doppelung entfernt.)
    MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re
 rechnet in den kommenden Jahren mit einem weiteren
Gewinnwachstum. "Zumindest sieht es Stand heute auch noch nicht so aus, als
ob wir am Ende der Fahnenstange angekommen wären", sagte Vorstandschef
Joachim Wenning am Dienstagabend in München. Genaueres will er im Dezember
verraten, wenn der Dax -Konzern  seine neue
Mehrjahresstrategie vorstellt. Für 2025 hat sich Wenning sechs Milliarden
Euro Gewinn vorgenommen. Damit läge der Überschuss mehr als doppelt so hoch
wie 2021.

    An der Börse wurden die Neuigkeiten und eine Empfehlung der Bank HSBC
mit einem Kurssprung belohnt. Die Munich-Re-Aktie gewann kurz nach
Handelsbeginn rund 2,7 Prozent auf 515 Euro und gehörte damit zu den
stärksten Titeln im Dax. Das Papier des weltweit drittgrößten
Rückversicherers Hannover Rück  legte um gut ein Prozent zu.
Die Großbank HSBC hatte ihre Empfehlung für die Aktien der beiden
Unternehmen auf "Buy" erhöht.

    Schon für 2024 hat die Munich Re einen Gewinn von mehr als fünf
Milliarden Euro angekündigt. "Das wird’s auch gut werden", sagte Wenning.
Die tatsächliche Zahl soll erst mit den Jahreszahlen am 26. Februar
veröffentlicht werden.

    Dass das Gewinnwachstum in den kommenden Jahren weitergeht, schließt
der Konzernchef zumindest nicht aus. Chancen dazu sieht er in der Lebens-
und Kranken-Rückversicherung, im Direktgeschäft mit Unternehmen und bei der
Erstversicherungstochter Ergo. Auch die Kapitalanlagen könnten weiterhin
mehr abwerfen. "Wir wissen nur nicht, wie der Preiszyklus in der Schaden-
und Unfall-Rückversicherung ist."

    Zu diesem Geschäft zählt auch die Deckung von Schäden durch
Naturkatastrophen. Die Preise für Rückversicherungsschutz schwanken meist
in mehrjährigen Zyklen - was das Geschäft für die Anbieter attraktiver oder
unattraktiver macht. In den vergangenen Jahren mussten Erstversicherer wie
Allianz  und Generali  den Rückversicherern für
die Übertragung von Risiken immer mehr Geld bezahlen.

    Von diesen Preisschwankungen will sich die Munich Re ein Stück
unabhängiger machen und hat dazu das Direktgeschäft mit Unternehmen in
einer neuen Sparte gebündelt. Dieses Spezialversicherungsgeschäft mit einem
Geschäftsvolumen von zuletzt knapp zehn Milliarden Euro will der Konzern
weiter ausbauen.

    "Wir können uns einfacher aus einem Bereich zurückziehen, wenn wir
wissen, dass wir auch andere Expansionsmöglichkeiten haben", sagte
Rückversicherungsvorstand Thomas Blunck. Er hat besonders Europa und Asien
im Blick. Bisher betreibe die Munich Re dieses Spezialversicherungsgeschäft
nur in den USA und in Großbritannien.

    Derweil zeichnet sich im Schaden- und Unfallgeschäft der Munich Re
bereits der erste Großschaden des neuen Jahres ab. Vorstandschef Wenning
hält es für "nicht abwegig", dass die verheerenden Brände in Kalifornien
die Versicherungsbranche 20 bis 30 Milliarden US-Dollar (19,2 bis 28,9 Mrd
Euro) kosten werden. Allerdings seien die Feuer noch nicht gelöscht, so
dass die Summe noch steigen könne.

    Wie teuer die Zerstörungen die Munich Re zu stehen kommen, wagte er
noch nicht zu beziffern. Man müsse "erwarten, dass das ein Großschaden auch
für uns wird". Dieser werfe die Munich Re jedoch "nicht aus der Bahn."
Ohnehin wird die Versicherungsbranche nur für einen Bruchteil der
Zerstörungen zahlen: Der volkswirtschaftliche Schaden in Kalifornien werde
über 100 Milliarden Dollar liegen, sagte Munich-Re-Manager Blunck.

    Keine direkten Sorgen bereitet der Munich Re die Politik des neuen
US-Präsidenten Donald Trump. Seine ersten Dekrete und Äußerungen beträfen
"die Versicherung oder Rückversicherung praktisch an keiner Stelle, so dass
es mir zumindest bekannt wäre", sagte Wenning. Er erwarte von Trump daher
weder positive noch negative Folgen für die Munich Re./stw/jkr/jha/
 ISIN  CH0126881561  DE0008430026  DE0008402215

AXC0117 2025-01-22/11:15

Relevante Links: Swiss Re AG, Hannover Rück SE, Münchener Rückversicherungs-Ges. AG (Munich Re), Allianz SE, Assicurazioni Generali S.p.A.

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