PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte
haben am Dienstag etwas zugelegt. Der vortags schwächelnde EuroStoxx
50 schloss 0,14 Prozent höher mit 5.195,71 Punkten.
Damit bleibt der Leitindex der Eurozone auf dem Niveau zur
Jahrtausendwende vor dem Platzen der Tech-Blase. Für den Züricher
SMI ging es um weitere 0,31 Prozent auf 12.455,44
Zähler bergauf. Der Londoner FTSE 100 legte um 0,35
Prozent auf 8.533,87 Punkte zu.
Neben guten Geschäftszahlen des Softwareriesen SAP
stützte am Nachmittag die Erholung der New Yorker Technologiebörse
Nasdaq. Hier waren die Kurse zu Wochenbeginn abgesackt, da eine
Debatte über mögliche Wettbewerbsvorteile des chinesischen
KI-Start-ups DeepSeek Sorgen wegen der hohen Bewertungen der
US-Techbranche geschürt hatte. Die europäischen Handelsplätze hatte
das aber relativ kaltgelassen, da hier der Tech-Sektor eine viel
kleinere Rolle spielt als in den Vereinigten Staaten.
Wie viel Luft Europas Aktienkurse noch nach oben haben, bleibt
abzuwarten. Denn neben den am Mittwoch und Donnerstag anstehenden
Zinsentscheidungen der US-Notenbank Fed sowie der Europäischen
Zentralbank (EZB) wirft die anlaufende Berichtssaison ihre Schatten
voraus. Auch neue Zoll-Drohungen von US-Präsident Donald Trump
hielten die Märkte im Zaum.
Für etwas Entspannung sorgten die Zahlen von SAP, auch wenn die
rekordhungrigen Aktien nur einen Teil ihrer Kursgewinne ins Ziel
retteten. Die starken Ergebnisse überdeckten etwas die starke
Korrektur im Bereich der Künstlichen Intelligenz am Vortag, wie
Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets
feststellte.
Trotzdem war im Markt noch eine gewisse Vorsicht zu verspüren,
sichtbar am guten Abschneiden der als defensiv geltenden
Telekommunikations- , Versorger- und
Lebensmitteltitel . Technologiewerte
waren dagegen nicht ganz so stark - trotz SAP und des Rückenwinds
von der Nasdaq.
Dass der Pharmakonzern Roche erneut positive
Pipeline-Nachrichten meldete, reichte nur für ein Kursplus von 0,4
Prozent. Der Wirkstoff-Kandidat Itovebi verlängerte in einer
Phase-III-Studie das Überleben der behandelten Patienten. Mit Lonza
, die um 1,5 Prozent zulegten, war einen Tag vor
Jahreszahlen ein anderer Sektortitel stärker gefragt.
Schlusslicht im Branchentableau waren dagegen die
Rohstoffaktien . Sowohl die enttäuschenden
Wirtschaftsdaten des großen Rohstoffnachfragers China vom Vortag als
auch Trumps Zolldrohungen sind für den Sektor eine Belastung./gl/he