Aktien New York: Kurse rutschen ab - Weißes Haus dementiert Bericht zu Zöllen
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Freitag negativ auf ein
Dementi des Weißen Hauses zu einem Pressebericht reagiert. Demnach
sollen weiterhin ab dem 1. Februar Einfuhrzölle von 25 Prozent für
Waren aus Kanada und Mexiko gelten und 10 Prozent für Waren aus
China. In dem Bericht hatte es hingegen geheißen, diese Zölle
sollten erst Anfang März in Kraft treten.
Der Dow Jones Industrial hatte schon zuvor
geschwächelt, nachdem er zu Beginn noch sein knapp zwei Monate altes
Rekordhoch ins Visier genommen hatte. Nun drehte er ins Minus und
verlor 0,41 Prozent auf 44.699,12 Punkte. Auf Wochensicht steuert er
indes auf einen Gewinn von 0,6 Prozent zu und für den zu Ende
gehenden Januar auf ein Plus von 5,1 Prozent.
Der marktbreite S&P 500 behauptete am Freitag einen
Aufschlag von 0,12 Prozent auf 6.078,68 Zähler. Der
technologielastigen Nasdaq 100 gewann noch 0,67
Prozent auf 21.653,24 Punkte. Vor allem wegen des Kursrutsches vom
Montag, als das chinesische KI-Start-up DeepSeek mit einem angeblich
günstigen und leistungsfähigen KI-Modell Sorgen über die hohen
Bewertungen der US-Tech-Branche geschürt hatte, steuert er auf einen
Wochenverlust von 0,6 Prozent zu. Die Januar-Bilanz fällt mit plus
3,1 Prozent etwas bescheidener aus als beim Dow. Allerdings hatten
die Nasdaq-Indizes 2024 viel stärker abgeschnitten als der
Leitindex.
Apple -Titel drehten trotz guter Geschäftszahlen mit
dem Markt ins Minus und verloren 0,6 Prozent. Die neuen Funktionen
mit Künstlicher Intelligenz kurbelten die iPhone-Verkäufe im
abgelaufenen Quartal an. Das operative Ergebnis habe positiv
überrascht und der Ausblick auf das laufende Quartal sei besser als
befürchtet ausgefallen, bemerkte Goldman-Sachs-Analyst Michael Ng.
Bei Visa reichte es nach einer zuletzt schon starken
Kursentwicklung für einen weiteren Anstieg um 0,2 Prozent. Damit
setzten die Titel ihre Rekordjagd fort. Ein hervorragendes
Weihnachtsgeschäft bescherte dem weltgrößten Zahlungsdienstleister
wachsende Gewinne und einen überraschend hohen Umsatz. Zudem rechnet
Visa im laufenden Jahr mit einem deutlichen Plus bei Umsatz und
Gewinn.
Dagegen stimmte der kriselnde Halbleiterriese Intel
die Börse auf ein weiterhin schwieriges Geschäft ein. Das Umsatzziel
für das laufende Quartal verfehlte die Erwartungen von Analysten.
Dass Intel im Schlussquartal 2024 besser abschnitt als befürchtet,
half den schon 2024 schwach gelaufenen Aktie nicht: Sie verloren 1,9
Prozent.
Bei den großen US-Ölkonzernen drückten sinkende Ölpreise im
vergangenen Jahr auf die Ergebnisse. Die neuen Nachrichten aus dem
Weißen Haus halfen aber immerhin, den zeitweisen Ölpreis-Rückgang zu
begrenzen. Sowohl Chevron als auch Exxon Mobil
vermeldeten Gewinnrückgänge. Chevron enttäuschte die
Markterwartungen, was die Anteilscheine um 3,9 Prozent absacken
ließ. Dagegen überraschte Exxon Mobil positiv. Die Aktien verloren
dennoch 2 Prozent./gl/he