, APA

Wiener Börse (Mittag) - ATX büßt 2,19 Prozent ein / Sehr schwaches Umfeld - Angst vor Handelskrieg drückt Kurse - Bankwerte klar im Minus

Die Wiener Börse hat sich heute, Montag, zu Mittag mit sehr schwacher Tendenz präsentiert. Der ATX wurde um 12.00 Uhr mit 3.779,67 Punkten errechnet, das ist ein klares Minus von 2,19 Prozent. Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt ebenfalls deutlich um 2,11 Prozent tiefer bei 1.891,47 Punkten.

Auch das europäische Umfeld zeigte sich einheitlich tiefrot. Vor allem die Angst vor einem Handelskrieg drückt zu Wochenbeginn auf die Kurse. Am Wochenende hatte US-Präsident Donald Trump weitreichende Zölle auf Waren aus Kanada, Mexiko und China verhängt und damit seine Drohung wahr gemacht. An den Finanzmärkten herrscht die Sorge, dass die Zölle die Inflation in den USA wieder anheizen und Zinssenkungshoffnungen auflösen. Laut den Experten der UBS sollten sich die Anleger auf eine Phase erhöhter Unsicherheit einstellen.

Zu dem größten Verlierern in Wien zählten die Aktien von AT&S, die in einem schwachen europäischen Tech-Sektor 6,8 Prozent einbüßten. Auch Bankwerte zeigten sich europaweit klar im Minus. In Wien fielen Erste Group 2,3 Prozent, während Raiffeisen deutliche 7,2 Prozent abrutschten.

Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte heute gemeldet, dass die Russland-Tochter der RBI unter ihren Kunden Unternehmen habe, die das Militär des Landes beliefern. Im Fall eines Chemie-Konzerns soll die Raiffeisen Bank laut Bloomberg 62 Millionen Rubel (606.629 Euro) für Dienstleistungen an das Unternehmen erhalten haben, das wiederum Produkte geliefert habe, die für die Erzeugung militärischer Güter benötigt würden.

BAWAG notierten zu Mittag 3,3 Prozent tiefer. Die BAWAG Group hat die Barclays Consumer Bank Europe mit Sitz in Hamburg von der britischen Großbank Barclays übernommen. Die BAWAG erhielt die regulatorischen Genehmigungen für die bereits im Sommer 2024 angekündigte Übernahme am 9. Jänner 2025.

OMV-Aktien fielen 1,2 Prozent. Der Öl- und Gaskonzern und sein Großaktionär Adnoc aus Abu Dhabi denken über den Kauf des Unternehmens Nova Chemicals nach. Die Firma könnte nach einem Erwerb Teil einer möglichen Polyolefin-Kooperation und im Zuge dessen mit den entsprechenden Sparten von Borealis und Borouge zusammengelegt werden, hatte die OMV am Freitagabend mitgeteilt.

Unter den weiteren Indexschwergewichten mussten voestalpine in einem schwachen europäischen Branchenumfeld ein Minus von gut drei Prozent verbuchen. Bei den Bauaktien zeigten sich Strabag um 3,8 Prozent tiefer und Porr verloren 2,3 Prozent.

Konjunkturdaten rückten zu Wochenbeginn in den Hintergrund: Die Inflation in der Eurozone ist im Jänner den vierten Monat in Folge gestiegen. Die Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone hat sich zu Beginn des Jahres etwas verbessert, wurde ferner bekannt.

ger/spo

 ISIN  AT0000999982
Copyright APA. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von APA ist nicht gestattet.