Aktien Frankfurt Ausblick: Dax stabilisiert sich - Zoll-Unsicherheit hält an
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die anhaltenden Sorgen über US-Importzölle
stehen einer Dax -Erholung am Dienstag zunächst im
Wege. Doch immerhin zeichnet sich nach dem Kursrutsch zu
Wochenbeginn eine Stabilisierung ab: Knapp eine Stunde vor
Handelsbeginn signalisierte der X-Dax als
außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex ein minimales
Plus bei 21.435 Punkten.
Ähnlich sieht es beim Eurozonen-Pendant EuroStoxx 50
aus, der am Morgen aber knapp im Minus erwartet wird. Beide Indizes
hatten bereits am Montag ihre Verluste etwas eingedämmt, nachdem
US-Präsident Donald Trump die Zölle auf Waren aus Mexiko und Kanada
vorerst ausgesetzt hatte.
Dennoch bleibe die Verunsicherung hoch, kommentierte Marktexperte
Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Denn im Moment
ist nicht klar, wie es beim Thema Zölle weitergeht. Ob diese in 30
Tagen tatsächlich in Kraft treten oder ob Donald Trump bis dahin
weitere Zugeständnisse der beiden Nachbarstaaten erreichen möchte,
bleibt offen." In der EU sei es ebenfalls "für jedes Aufatmen zu
früh", denn "auch hier bleiben US-Zölle jederzeit möglich", so
Altmann weiter.
Zudem treten die von US-Präsident Donald Trump am Wochenende
angeordneten, zusätzlichen Zölle von 10 Prozent auf Einfuhren aus
China in Kraft. In Reaktion darauf will China Zusatzzölle in Höhe
von 15 Prozent auf Kohle und verflüssigtes Erdgas aus den USA
erhoben werden. Für Öl und landwirtschaftliche Maschinen soll
demnach ein Zusatzzoll von 10 Prozent gelten.
Die chinesischen Zölle sollen am 10. Februar in Kraft treten. Zudem
kündigte Peking eine kartellrechtliche Untersuchung gegen den
US-Technologieriesen Google an. Trump erklärte
bereits, dass man mit der chinesischen Seite "wahrscheinlich in den
nächsten 24 Stunden" sprechen werde.
Am deutschen Aktienmarkt steht Infineon mit Zahlen im
Fokus. Der Halbleiterhersteller schnitt im ersten Quartal etwas
besser ab als erwartet und erhöht wegen des schwachen Euro sein
Umsatzziel für das Geschäftsjahr. Vorbörslich erholten sich die
Aktien um knapp 6 Prozent.
Dagegen stimmt eine anhaltend träge Nachfrage den
Halbleiterwafer-Hersteller Siltronic vorsichtig. Die
erhoffte Nachfragebelebung habe sich nicht eingestellt und die
Aussichten für 2025 seien erst einmal trübe, hieß es. Daher rechnet
das Unternehmen im laufenden Jahr mit einem stagnierenden Umsatz,
während Analysten bisher ein Wachstum erwartet hatten. Zudem geht
Siltronic davon aus, die für 2028 gesetzten Wachstumsziele erst
später zu erreichen. Händler sprachen von einem abermals
enttäuschenden Ausblick. Mit einem Minus von mehr als 8 Prozent
drohen die Titel auf ein Tief seit Ende 2016 abzurutschen./gl/jha/