Wiener Aktienmarkt vorbörslich schwächer erwartet / ATX-Indikation bei minus 0,30 Prozent
Am Wiener Aktienmarkt dürfte es nach den deutlichen Verlusten am Vortag auch am Dienstag zum Auftakt noch weiter nach unten gehen - allerdings in weniger starkem Ausmaß. Eine Indikation auf den heimischen Leitindex ATX stand eine gute halbe Stunde vor dem Handelsstart bei 3.779,89 Punkten, was einem Minus von 0,30 Prozent entspricht. An anderen europäischen Börsen wird unterdessen eine Stabilisierung der Kurse erwartet.
Die angekündigten - aber teilweise wieder zurückgezogenen - US-Zölle auf Waren aus Kanada, Mexiko und China dominieren weiter das Marktgeschehen. Im Handelsstreit der USA mit den beiden Nachbarländern Mexiko und Kanada gab es zuletzt eine Beruhigung. So sollen die Zölle vorerst einen Monat lang doch nicht gelten, im Gegenzug sollen die zwei Staaten mehr tun, um den Drogenschmuggel in die USA zu unterbinden.
China hat dagegen angekündigt als Reaktion auf die US-Zölle auf chinesische Waren in Höhe von 10 Prozent, seinerseits Zölle von 15 Prozent auf Kohle und verflüssigtes Erdgas aus den USA zu erheben. Die Maßnahme soll am 10. Februar in Kraft treten. US-Präsident Donald Trump erklärte bereits, dass man mit der chinesischen Seite "wahrscheinlich in den nächsten 24 Stunden" sprechen werde.
Mehrere in Wien gelistete Unternehmen machen dann am Dienstag mit Ergebniszahlen auf sich aufmerksam. Der teilstaatliche Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV hat im vergangenen Jahr bei einem deutlich gesunkenen Umsatz einen Gewinnrückgang um 6 Prozent auf 1,389 Mrd. Euro verbucht. Das Schlussquartal lief aber deutlich besser.
Die Raiffeisen Bank International (RBI) gab für 2024 einen Konzerngewinn (ohne Russland- und Belarusgeschäft) von 975 Mio. Euro an. Wegen einem Gerichtsstreit in Russland haben man zudem 840 Mio. Euro an Rückstellungen gebucht. AT&S schrieb nach drei Quartalen 95 Mio. Euro Verlust, wurde ferner bekannt.
Am Montag hatte der ATX um 1,89 Prozent schwächer bei 3.791,26 Punkten geschlossen. Zu den größeren Verlierern in Wien zählten die Bankwerte, die europaweit auf den Verkaufslisten der Investoren standen. In Wien schlossen Erste Group nach schwächerem Verlauf um 0,9 Prozent tiefer, während Raiffeisen deutliche 8,7 Prozent abrutschten.
Die größten Kursgewinner im prime market am Montag:
Addiko Bank +1,91% 18,65 Euro EuroTeleSites +1,29% 5,50 Euro Post +1,03% 29,50 Euro
Die größten Kursverlierer im prime market am Montag:
Raiffeisen Bank International -8,74% 20,04 Euro AT&S -4,09% 12,65 Euro Lenzing -4,00% 24,00 Euro
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