Wiener Börse baut Verluste etwas aus - ATX gibt 0,3 Prozent nach / OMV, RBI und AT&S präsentierten Zahlen - Zollstreit zwischen den USA und mehreren anderen Staaten dominiert weiter das Marktgeschehen
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Der Wiener Aktienmarkt ist am Dienstag, nachdem er zunächst mit leichten Aufschlägen in den Handel gestartet war, nach einigen Minuten wieder unter die Vortageslinie gerutscht. Der heimische Leitindex ATX büßte nach einer halben Stunde im Handel 0,30 Prozent ein auf 3.779,95 Punkte. Der breiter gefasste ATX Prime gab 0,35 Prozent nach auf 1.890,50 Zähler. Bereits am Vortag war es für den ATX deutlich nach unten gegangen.
Die angekündigten - aber teilweise wieder zurückgezogenen - US-Zölle auf Waren aus Kanada, Mexiko und China dominieren weiter das Marktgeschehen. Im Handelsstreit der USA mit den beiden Nachbarländern Mexiko und Kanada gab es zuletzt eine vorläufige Einigung. So sollen die Zölle vorerst einen Monat lang doch nicht gelten, im Gegenzug sollen die zwei Staaten mehr tun, um den Drogenschmuggel in die USA zu unterbinden.
China hat dagegen angekündigt als Reaktion auf die US-Zölle auf chinesische Waren in Höhe von 10 Prozent, seinerseits Zölle von 15 Prozent auf Kohle und verflüssigtes Erdgas aus den USA zu erheben. Die Maßnahme soll am 10. Februar in Kraft treten. US-Präsident Donald Trump erklärte bereits, dass man mit der chinesischen Seite "wahrscheinlich in den nächsten 24 Stunden" sprechen werde.
Mehrere in Wien gelistete Unternehmen machten am Dienstag mit Ergebniszahlen auf sich aufmerksam. Der teilstaatliche Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV hat im vergangenen Jahr bei einem deutlich gesunkenen Umsatz einen Gewinnrückgang um 6 Prozent auf 1,389 Mrd. Euro verbucht. Das Schlussquartal lief aber deutlich besser. Die OMV-Aktien verbilligten sich um 0,1 Prozent.
Die Papiere der Raiffeisen Bank International (RBI) legten dagegen um 0,1 Prozent zu. Die RBI gab für 2024 einen Konzerngewinn (ohne Russland- und Belarusgeschäft) von 975 Mio. Euro an. Wegen einem Gerichtsstreit in Russland haben man zudem 840 Mio. Euro an Rückstellungen gebucht. Die Zahlen würden in etwa den Prognosen entsprechen, schreiben Analysten der Erste Group. Der Ausblick sei etwas besser als erwartet.
AT&S-Titel gewannen 0,6 Prozent an Wert. Der Leiterplattenhersteller hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2024/25 mit einem schwachen Marktumfeld und Preisdruck gekämpft. Das Konzernergebnis drehte von plus 6,9 Mio. Euro in der Vorjahresperiode auf minus 95,3 Mio. Euro.
Gut gesucht waren auch Titel von Lenzing, die um 1,9 Prozent höher gehandelt wurden. Auch die schwergewichteten Aktien der voestalpine verteuerten sich um 0,7 Prozent.
spo/ger
ISIN AT0000999982