Wiener Börse (Nachmittag) - Anleger bleiben in Deckung / Verhaltenes Umfeld - US-Zollstreit im Fokus
Nach dem jüngsten Zollschock aus den USA sind die Anleger am Wiener Aktienmarkt auch am Mittwoch in Deckung geblieben. Der ATX stand kurz nach 14.30 Uhr 0,11 Prozent im Minus bei 3.785,79 Punkten. Vom am Freitag erreichten Mehrjahreshoch trennen den heimischen Leitindex damit knapp 90 Punkte. Der ATX Prime gab um 0,11 Prozent auf 1.893,60 Zähler nach. Auch im europäischen Umfeld war das Geschäft von großer Vorsicht geprägt.
"Der Handelskrieg hat begonnen und das Thema wird auch in den kommenden Tagen und Wochen immer wieder für Aufregung und eine erhöhte Nervosität sorgen", schreiben die Analysten der Helaba in ihrem Tagesausblick.
Trotzdem spielten zur Wochenmitte auch konjunkturelle Aspekte wie der ADP-Beschäftigungsreport oder der ISM-Serviceindex eine Rolle. Von ersterem kamen bereits robuste Signale. Der ADP-Bericht gilt als Indikator für den offiziellen Arbeitsmarktbericht, der am Freitag ansteht. Zusätzlichen Gegenwind brachten enttäuschende Zahlen der US-Konzerne Alphabet und AMD, die die US-Aktienmärkte vorbörslich belasteten.
Am heimischen Markt blieb die Meldungslage inzwischen dünn. Etwas fester zeigten sich BAWAG mit plus 0,7 Prozent. Gute Zahlen der spanischen Santander und der französischen Credit Agricole stützten die europäischen Finanzwerte tendenziell. Erste Group und RBI konnten hingegen nicht profitieren und büßten jeweils 0,6 Prozent ein. Unter den übrigen Schwergewichten gaben Andritz und OMV um jeweils 1,3 Prozent nach.
Die Papiere der AMAG tendierten zuletzt bei 24,40 Euro auf Vortagesniveau, trotz einer Abstufung von "Accumulate" auf "Hold" durch die Erste Group. Analyst Michael Marschallinger erwartet im begonnenen Geschäftsjahr einen starken Margendruck. Das Kursziel senkte der Experte auf 26,30 Euro.
RHI Magnesita gewannen inzwischen 0,5 Prozent. Die Analysten der Berenberg bekräftigten in Reaktion auf die abgeschlossene Resco-Übernahme ihre Kaufempfehlung für das Papier. Das Kursziel wurde von 4.150 auf 4.400 Pence angehoben.
spa/mik
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