Aktien New York: US-Börsen schütteln Verluste trotz Alphabet-Enttäuschung ab
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Mittwoch nach einem
etwas schwächeren Start ins Plus gedreht. Auf der einen Seite
enttäuschte zwar das Börsenschwergewicht Alphabet mit seinem
Quartalsbericht die hohen Erwartungen am Markt und auch AMD lieferte
nicht die erhofften Ergebnisse. Auf der anderen Seite legten dagegen
Tech-Schwergewichte wie Nvidia, Broadcom, Marvell Technology und Arm
Holdings im Handelsverlauf kräftig zu.
Im Allgemeinen lieferten Quartalsberichte von US-Unternehmen teils
Licht, teils Schatten und auch die Konjunkturdaten fielen gemischt
aus. Angesichts der erratischen Zollpolitik von Präsident Donald
Trump bleibt obendrein die Unsicherheit nach wie vor hoch.
Der bekannteste Wall-Street-Index Dow Jones Industrial
legte rund zwei Stunden vor dem Börsenschluss um 0,40
Prozent auf 44.733,60 Punkte zu. Der weit gefasste S&P 500
gewann 0,16 Prozent auf 6.047,67 Punkte, und der
überwiegend mit Technologiewerten bestückte Nasdaq 100
stieg um 0,12 Prozent auf 21.593,811 Zähler.
Dass unter den sogenannten "Glorreichen Sieben" nach Microsoft
nun auch Alphabet nicht wie gewünscht
lieferte, brachte die Aktien des Google -Konzerns mit
minus 7,3 Prozent unter Druck. Allerdings sind die Papiere bereits
stark gelaufen und hatten am Dienstag Rekordhöhen erreicht.
Gemeint sind mit dem bildhaften Filmvergleich die sieben
bedeutendsten Tech-Konzerne in den USA, die auch weltweit viel
beachtet werden und einzelne Indizes stark bewegen können. Nun wird
mit Spannung auf das Zahlenwerk von Amazon gewartet,
denn der Online-Handelsgigant legt als Vorletzter am Donnerstag nach
Börsenschluss seine Zahlen vor. KI-Gigant Nvidia
veröffentlicht seine Zahlen Ende Februar.
Googles Cloud-Geschäft brachte Alphabet im Schlussviertel 2024 trotz
eines kräftigen Umsatzanstiegs etwas weniger ein als erwartet.
Zunehmend wird inzwischen auch der Druck durch die Konkurrenz
beachtet, nicht zuletzt durch den wachsenden KI-Einsatz von
Wettbewerbern. Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets
verwies zudem auf die erheblichen Finanzmittel, die auch dieses Jahr
wieder in die Künstliche Intelligenz (KI) fließen sollen, was "vor
dem Hintergrund der DeepSeek-Nachrichten aus der vergangenen Woche
von den Investoren jetzt noch stärker hinterfragt werden dürfte als
ohnehin schon".
AMD verloren unterdessen 8,4 Prozent. Die
Umsatzentwicklung im Geschäft mit Rechenzentren könnte weitere
Zweifel an der Wettbewerbsposition bei KI-Prozessoren im Vergleich
zu Nvidia wecken. AMD ist die Nummer zwei in dem Geschäft mit Chips
zum Training von Software auf KI-Basis, doch der Abstand zum
Marktführer Nvidia ist riesig.
Broadcom dagegen legten dagegen angesichts des
riesigen Investitionsvorhabens von Alphabet um 6,7 Prozent zu, denn
dieser ist ein wichtiger Kunde des Chipunternehmens. Marvell
gewannen 5,8 Prozent und für Nvidia ging es zuletzt
um 4,2 Prozent hoch. ARM stiegen um 4,9 Prozent. Der
Anbieter von IP-Lösungen im Bereich Mikroprozessoren wird nach dem
Börsenschluss seine Zahlen zum dritten Geschäftsquartal 2024/25
vorlegen.
Apple verloren 1,3 Prozent. Wie die
Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, bereiten Chinas
Wettbewerbshüter Kreisen zufolge eine Untersuchung zum App-Store des
iPhone-Herstellers vor.
Walt Disney gaben nach anfänglichen Gewinnen um 1,9
Prozent nach. Dank eines starken Streaming-Geschäfts und dem Erfolg
des Animationsfilms "Moana 2" übertraf das Medienunternehmen zum
Start in sein neues Geschäftsjahr die Markterwartungen. Einige
bemängelten allerdings, dass die Jahresziele nicht angehoben wurden.
Amgen waren nach am Vortag vorgelegten Zahlen
Spitzenwert im Dow mit plus 5,7 Prozent. Der Biotechkonzern blickt
nach einem überraschend gut verlaufenen Quartal optimistisch in die
Zukunft.
Unter zahlreichen weiteren Konzernen mit Quartalsberichten brach die
Aktie von FMC Corp. um ein Drittel ein, nachdem der
Agrarchemiekonzern mit einem trüben Geschäftsausblick
enttäuschte./ck/he