Aktien Europa: Wenig bewegt - Anleger gelassen trotz neuer US-Zollandrohungen
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben
sich am Montag recht unbeeindruckt von den nächsten
Zollankündigungen durch den neuen US-Präsidenten Donald Trump
gezeigt. "Man könnte meinen, die Börsen hätten sich an diese
Hiobsbotschaften über das Wochenende bereits gewöhnt", fasste
Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar die Gelassenheit der Anleger
zusammen.
Am Sonntag hatte Trump Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Einfuhren
von Stahl und Aluminium angekündigt. Die Zölle sollen alle Länder
betreffen, auch die Nachbarn der USA, Kanada und Mexiko. Details
werden laut Trump Anfang dieser Woche folgen.
Der EuroStoxx 50 , der Leitindex der Euroregion, legte
um die Mittagszeit um 0,18 Prozent auf 5.335,05 Punkte zu. Der
Schweizer SMI trat auf der Stelle mit 12.593,12
Punkten und auch der Pariser Leitindex zeigte sich wenig verändert.
In London stieg der FTSE 100 um 0,41 Prozent auf
8.736,26 Punkte.
Mit Blick auf die Branchen zählten europaweit zu den wenigen
Verlierern vor allem die Baubranche sowie Bergbauaktien, was vor
allem den Zollsorgen geschuldet sein dürfte. Die Papiere des
Stahlherstellers ArcelorMittal etwa gaben in Paris
2,6 Prozent ab und Voestalpine in Wien verloren 1,3
Prozent. Moderate Verluste von um die 0,3 Prozent verbuchten
Bergbauaktien wie die von Rio Tinto oder Anglo
American .
BP sprangen zeitweise auf den höchsten Stand seit
Anfang Juli 2024. Zuletzt ging es um rund 6 Prozent nach oben, denn
der US-Hedgefonds Elliott Management hat offenbar den britischen
Ölkonzern ins Visier genommen. Die Beteiligungsfirma des
aktivistischen Investors Paul Singer hat Kreisen zufolge eine
größere Aktienposition erworben. Nun wolle sie sich angeblich für
die Steigerung des Wertes für die Anteilseigner starkmachen,
berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Wochenende unter
Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.
Nokia stand mit einem Wechsel an der Führungsspitze
im Blick. Das Papier gewann 2,2 Prozent und nahm damit die Spitze im
EuroStoxx ein. Pekka Lundmark wird Ende März als Konzernchef des
Netzwerkausrüsters zurücktreten. Die Nachfolge ist geklärt: Der
Intel -Manager Justin Hotard wird ab
Anfang April übernehmen. Derzeit leitet er das Rechenzentrum und das
KI-Geschäft des US-Halbleiterkonzerns.
Auch eine Umstufung bewegte: IAG gaben in London um
1,8 Prozent nach. Die US-Bank Goldman Sachs hat ihre Kaufempfehlung
für die Aktie der Fluggesellschaft gestrichen und bewertet sie mit
"Neutral". Die "Anlagestory ist vorerst auserzählt", resümierte
Analyst Patrick Creuset./ck/jha/