Aktien Europa: Warten auf US-Inflationsdaten - AB Inbev und Heineken gefragt
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben
sich am Mittwoch erneut träge entwickelt. Vor den US-Inflationsdaten
am Nachmittag war Zurückhaltung das Gebot. Der EuroStoxx 50
, der Leitindex der Euroregion, schaffte dennoch ein
weiteres Hoch seit der Jahrtausendwende. Am späten Vormittag gewann
er noch 0,19 Prozent auf 5.400,99 Punkte.
Der Schweizer SMI entwickelte sich mit plus 0,17
Prozent auf 12.715,41 Punkte ähnlich, während der britische FTSE 100
0,12 Prozent auf 8788,22 Punkte gewann.
Die US-Inflationsdaten könnten den Märkten einen Impuls verleihen.
"Heute ist einmal mehr der Blick auf die Kernrate interessant, die
sich den Erwartungen der Volkswirte zufolge auf 3,1 Prozent erneut
leicht abgeschwächt haben soll", betonte Kapitalmarktstratege Jürgen
Molnar vom Broker RoboMarkets. "Alles, was die vor vier Wochen
eingeleitete Wende nach unten schon wieder beendet, dürfte die
Zinssenkungshoffnungen und mit ihnen wohl auch die Aktienkurse nach
unten befördern."
Stärkster Sektor waren die Nahrungs- und Getränkewerte. Hier machte
die Heineken -Aktie einen Sprung von
11,8 Prozent. Sie profitierte damit von der Ankündigung eines
Aktienrückkaufs und starken Bierumsätzen. AB Inbev
kletterten im Sog des Wettbewerbers um 3,9 Prozent. Im Bankensektor
überzeugten unterdessen ABN Amro. Marktteilnehmer sprachen von
besser als erwarteten Zahlen und einem guten Ausblick. Die Aktie zog
um 6,2 Prozent an.
Dagegen verloren Ahold Delhaize nach Zahlen zum
vierten Quartal 4,7 Prozent. Die operative Ergebnisentwicklung
(Ebit) in den USA habe enttäuscht, betonte Analyst Frederick Wild
von Jefferies. Zudem begrenzten die 2025 geplanten Investitionen
weitere Fortschritte bei der Barmittelentwicklung, und der
Gewinnausblick sei eher schwach.
Unter den Nebenwerten zogen Valneva um 11,4 Prozent
an. Die Aktie setzte damit ihren Höhenflug fort. Das Unternehmen
hatte zuletzt mit mehreren positiven Nachrichten zur ersten Impfung
gegen das Chikungunyafieber, einer tropischen Infektionskrankheit,
aufgewartet. Seit dem 52-Wochen-Tief im Dezember hat sich die Aktie
mehr als verdoppelt./mf/mis